• rbn
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    7 hours ago

    Verstehe die Krux der Parteimitglieder. Wenn man absehbar sagen kann, dass die eigene Partei nie und nimmer über die Fünf-Prozent-Hürde kommen wird, finde ich es eigentlich ehrenvoll, dass man nicht für die eigene Partei stimmt, sondern für eine aussichtsreichere. Ist aus meiner Sicht ein großer Makel unseres Wahlsystems. Meiner Meinung nach sollte man Prioritäten vergeben können für den Fall, dass die eigene Präferenz es nicht ins Parlament schafft.

    • Tibi@discuss.tchncs.de
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      6 hours ago

      Dann können aber witzige Kreis Abhängigkeiten entstehen. Also wenn deine nicht rein kommt, wählst du für ne andere die dadurch rein kommt. Wenn jetzt wer anderes für deine zweitwahl gewählt hat und die ja auch ohne deine zweit Stimme es nicht geschafft hätte, zählt dann seine erst oder zweit stimme

      • SoaringDE@feddit.org
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        6 hours ago

        Die Partei mit den wenigsten Stimmen wird als erstes neuverteilt. Also die paar Stimmzettel nehmen und schauen was als prio 2 angekreuzt war. Das wiederholt man dann so lange bis es keine Partei mehr unter der 5% - Hürde gibt bei der die Stimmen nicht neu verteilt wurden.

        Bei gleichstand werden halt zwei Parteien gleichzeitig neuverteilt, das wird aber im kritischen Bereich nah an den 5% sehr unwahrscheinlich.

        Das System kann man dann als Mittelweg auf Wahlwünsche 1 bis maximal 3 (oder 5, 7, wie auch immer) beschränken. Dann kann man die Auszählung im rahmen halten. Jeder Stimmzettel wird dann maximal 3 mal angefasst. (Oder halt 5 mal, 7 mal oder was auch immer) So muss man erst bei der letzten Stimme strategisch wählen.

        Etwaige Sonderfinanzierungen bei erreichen einer bestimmten Stimmenzahl kann man entweder die erststimmen (erste Auszählung) oder die höchste erreiche Stimmenanzahl (letzte Auszählung in der die Partei noch drin ist) werten.

      • rbn
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        6 hours ago

        Ich sage nicht, dass so ein Wahlsystem trivial ist aber es wird sicher Möglichkeiten geben, sowas einigermaßen fair (fairer als jetzt allemal) und ohne Logikfehler zu konzipieren. Unser aktuelles Wahlsystem ist ja auch nicht gerade selbsterklärend.

      • superkret@feddit.org
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        6 hours ago

        Kein Wahlsystem ist perfekt, auch unser aktuelles nicht.
        Beispiel: In Heidelberg hat Alexander Föhr (CDU) deutlich mehr Erststimmen bekommen als Franziska Brantner (Grüne).
        Trotzdem wird Heidelberg im Bundestag jetzt von Franziska Brantner vertreten.

        Weil sie auf Platz 1 der grünen Liste sowieso sicher reinkam, und die CDU mehr Direktmandate gewonnen hat als ihnen im Bundestag an Sitzen zustehen, so dass die mit den geringsten Prozentzahlen trotzdem nicht reinkommen.

        • albert180@discuss.tchncs.de
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          5 hours ago

          Ich sehe da absolut kein Problem, da Brantner über Liste eingezogen ist und die meisten Menschen sowieso nicht Mal den Namen “ihres” lokalen Kandidaten nennen könnten

        • rumschlumpel@feddit.org
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          4 hours ago

          Vertritt sie dann wirklich Heidelberg? Wenn sie nur über die Landesliste reinkommt, hat sie dafür doch überhaupt kein Mandat. Für seine (Wahl-)Heimat kann sich ja eh jeder Listenplatz-MdB freiwillig einsetzen. Man könnte höchstens fragen, ob es richtig ist, dass ein Kandidat gleichzeit Direktkandidat ist und einen Listenplatz hat.

          • superkret@feddit.org
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            4 hours ago

            Sie kommt von da, sie wohnt da, und sie ist als Bundesvorsitzende der Grünen da von Tür zu Tür gegangen, um Flyer zu verteilen.
            Für mich ist sie meine Vertreterin im Bundestag, und ich fühle mich von ihr sehr viel mehr vertreten als von dem CDU-Futzi.
            Rechtlich sind Parteien, inklusive ihrer Listen und Posten, eh nur Hilfskonstrukte für die politische Willensbildung der Bürger.

            • rumschlumpel@feddit.org
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              4 hours ago

              Ist das jetzt ein Problem, dass der gewählte Direktkandidat nicht in den Bundestag reinkommt, oder nicht?

              • superkret@feddit.org
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                4 hours ago

                Für mich ist es kein Problem. Für die CDU schon, und sie hat auch bereits angekündigt, die Änderung des Wahlrechts, die das verursacht hat, in der nächsten Legislaturperiode rückgängig machen zu wollen.
                Persönlich finde ich es in Ordnung, wenn dadurch der Bundestag nicht unnötig immer weiter wächst, und irgendwie interessant, dass es mathematisch unmöglich ist, ein Wahlsystem zu erfinden, das allen Ansprüchen genügt, die vernünftige Menschen an ein Wahlsystem stellen würden.
                https://de.wikipedia.org/wiki/Arrow-Theorem

                • rumschlumpel@feddit.org
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                  4 hours ago

                  Aber du hast doch genau diesen Fall als Beispiel dafür herangezogen, dass unser Wahlsystem nicht perfekt sei.

                  • superkret@feddit.org
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                    4 hours ago

                    Ja. Es ist nicht perfekt. Das Arrow-Theorem zeigt, dass kein Wahlsystem perfekt sein kann. Und ich hab kein Problem damit, weil wir von allen nicht perfekten Wahlsystemen immer noch eines der besten haben.

    • TeutonenThrasher@feddit.org
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      6 hours ago

      Der Verjüngungsforschung hat so ein Nischenprogramm, die würde wahrscheinlich nicht einmal über eine herabgesetzte Hürde auf 1% kommen

      • rbn
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        6 hours ago

        War jetzt auch weniger auf dieses spezielle Beispiel bezogen. Ich würde das genauso sehen bei Volt, Piraten o.ä.

    • lugal
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      7 hours ago

      Stellt sich die Frage, warum dann überhaupt in die Partei eintreten. Viele Parteien sind außerhalb des Parlamentarismus aktiv (auf der Straße, mit Petitionen, Lobbyarbeit im weitesten Sinne, andere Bewegungen mit ausländischem Geld unterwandern, …) aber bei der Partei für Verjüngungsforschung sehe ich das nicht, will es aber auch nicht ausschließen.

    • Randelung@lemmy.world
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      6 hours ago

      Sehe ich auch so. Sobald du eine Art Schwarz/Weiß-Gewinn hast, sollte das her. In dem Fall die 5%-Latte.