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Kommentar zur Einstellung des Verfahrens gegen Till Lindemann und zur Reaktion der Medien darauf.
Kommentar zur Einstellung des Verfahrens gegen Till Lindemann und zur Reaktion der Medien darauf.
Keine Ahnung wer dieser Typ ist, aber sein Framing ist super: alle Medien sind doof, weil die Betreiben quasi eine Hexenjagd auf den armen Till.
Und dann gab’s auch noch das hier:
Was zum fick? Vergleicht er ernsthaft das Aussagen gegen einen x-beliebigen Mann (was für viele sowieso schon nicht einfach ist) zum Aussagen gegen einen internationalen Rockstar mit einem riesigen Fankult?
Der Typ ist Udo Vetter.
Magst Du nochmal genauer den ersten Punkt ausfuehren? Wo genau stimmst Du ihm denn inhaltlich nicht zu? Es geht ihm doch einzig darum dass das kein Versagen der Staatsanwaltschaft ist. Die haben alles getan was sie tun konnten in unserem Rechtsstaat, aber was sollen Sie bitte ohne Beweise machen?
Ich erinnere nur mal an die Causa Kachelmann, da kann man schoen sehen warum die Unschuldsvermutung in einem Rechtsstaat ein sehr hohes Gut sein sollte.
Im T-Online Artikel wird nirgendwo dazu aufgerufen den Rechtsstaat zu stürzen, die Beweispflicht umzukehren oder eine Hexenjagd zu betreiben.
Siehe auch meinen anderen Kommentar.
Ich spring hier mal in den Thread rein
Das ist nicht ganz korrekt. Es geht ihm insbesondere darum, wie die Medien mit dem Fall umgegangen sind. Zum Beispiel hier (ich denke hier kommt das mit der Hexenjagd her die oben erwähnt wurde):
Vielleicht mal nachlesen, was Kachelmann selbst dazu sagt, wenn man ihn ständig dafür benutzt, um potentielle Opfer von sexuellem Missbrauch zu diffamieren: https://twitter.com/Kachelmann/status/1666094713152364548?t=IMfCp-EZjTbnJrxykIaDDQ&s=19
Danke, war mir nicht bewusst.
Den Satz hab ich auch gar nicht verstanden. War das jetzt alles nur von den Medien aufgebauscht wie er sonst überall im Text suggeriert, oder gibt es diese geschädigten Frauen wirklich und sie trauen sich nur nicht damit vor Gericht zu gehen? (Ganz abgesehen davon wie Scheisse es ist das als Feigheit ab zu stempeln) Der Autor ist hier inkonsistent, und das gefühlt auch nur um einen Seitenhieb zu machen…
Bei dem Vergleich des Muts stimme ich dir zu, das sind grundsätzlich unterschiedliche Situationen.
Aber sonst hat er meines Erachtens vollkommen Recht. In dubio pro reo ist die Grundlage unseres Rechts und es ist verachtenswert, wie dieser Grundsatz von den Medien durch den Dreck gezogen wird. Der Begriff Hexenjagd ist dafür angemessen.
Kann in dem Beitrag nichts erkennen von wegen “alle Medien sind doof”. Der Autor, den ich bislang als besonnenen Juristen wahrgenommen habe, stört sich an der (von Klick-Geilheit getriebenen) Hexenjagd, die dabei rechtsstaatliche Prinzipien in den Dreck zieht.
Völlig unabhängig davon, wie prominent der (ehemals) Angeklagte ist oder um was für einen Gesetzesverstoß das geht, kann man das meiner Meinung nach schon zurecht kritisieren. Medien haben Verantwortung, nicht nur einzelnen Menschen gegenüber, sondern auch bezüglich des “gefühlten” Rechtsverständnisses der Bevölkerung.
Steht doch schon im ersten Satz, dass er sich über “die Medien” aufregt aber am Ende nur ein Beispiel hat. Allgemein gibt es sehr viele Verallgemeinerungen in dem Artikel.
Auch dieser Satz hat einen faden Beigeschmack:
Hier wird einfach nur mit der Cancel Culture Keule rumgeschwungen obwohl im T-Online Artikel nichts von canceln steht sondern es lediglich darum ging, dass Täter es bei Vergewaltigungsdelikten vor Gericht einfacher haben als Opfer. Auch diese Ermittlung wurde sehr schnell zugunsten des mutmaßlichen Täters eingestellt wurde. Da wurde es nirgendwo zur Hexenjagd aufgerufen und die Beweispflicht umzukehren.
Zu guter letzt siehe mein Zitat aus dem oberen Kommentar an. Wie lost kann man sein um so über Vergewaltigungsopfer zu schlussfolgern? Aber vielleicht erwarte ich auch zu viel Empathie von einem alten weißen Anwalt.
Off-Topic: können wir bitte aufhören, amerikanische Kampfbegriffe unreflektiert in Deutschland einzusetzen? Der Marker “weiß” hat in diesem Kontext in den USA selbstverständlich seine Daseinsberechtigung, für die BRD spielt er aber mangels strukturellem und vor allem institutionellem Rassismus gegen Schwarze schlichtweg keine Rolle. Hierzulande könnte man beispielsweise drüber nachdenken, über “alte Wessis” zu sprechen, wenn man Machtstrukturen und Privilegien darstellen möchte.
Du hast natürlich Recht, ich finde den alten weißen Mann als Sinnbild trotzdem gut. Außerdem hatte es der alte weiße Mann in Deutschland durchaus einfacher in seinem Leben, als der Gastarbeiter aus der Türkei, Spanien oder sonstwo.