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          7 months ago

          Ich denke, @iamkindasomeone hat auf die Definition des Kommunismus als staats- und klassenlose Gesellschaft angespielt. Das würde ich jetzt auch erstmal als antiautoritär interpretieren. Der Unterschied geschieht m.E. bei der Frage, wie man dahin gelangen soll.

          • Guildo@feddit.deOP
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            7 months ago

            Und da sind die Anarchisten in der Vergangenheit teils weniger zimperlich gewesen als Kommunisten. Ein gutes Beispiel ist der Gründungsparteitag der KPD. Während die Kommunisten dafür waren sich in Gewerkschaften zu organisieren und an Wahlen teilzunehmen, wollten die Anarchisten direkt zum Putschversuch übergehen und haben sich sowohl gegen Gewerkschaften, als auch gegen Wahlen durchgesetzt. Ähnliches konnte man schließlich auch bei der KAPD beobachten. Nochmal zur Erläuterung: Kommunisten greifen auch schnell zur Waffe, so ist es nicht - aber im Gegensatz zu Anarchisten warten Kommunisten meistens passende Umstände ab. Anarchisten hingegen wollen sofort drauf losschlagen. Insofern ist das ein bisschen Labelschwindel zu behaupten, dass Anarchisten einen antiautoritären Weg vorziehen würden. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass heutige Anarchisten sehr auf anti-autoritär tun - aber das sind meistens auch nur Worte. Und wenn Anarchisten wirklich behaupten sie wären anti-autoritär - da muss man sich zum. immer wieder fragen wie sie denn den Kapitalismus überwinden und sich wehren wollen, wenn es drauf ankommt.

            • occhineri@feddit.de
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              7 months ago

              Die historischen Umstände zu kennen ist sicher von Vorteil, jedoch finde ich es nicht sehr förderlich, in der Vergangenheit kleben zu bleiben. Der Fokus der heutigen Linken sollte auf Gewaltfreiheit liegen. Denn aus Gewalt entsteht eigentlich nur eines: noch mehr Gewalt. Mal abgesehen davon, dass wir von einem kommunistischen Putsch etwa soweit entfernt sind wie von einer Mars-Besiedelung, würde auch dieser nur zu mehr Gewalt führen. Der Kapitalismus befindet sich ohnehin in der Selbstzerstörung und die Gesellschaft im Wandel. Was daraus entsteht, wird sich zeigen. Aber fest steht: eine Gruppe bewaffneter Kommunisten kann da nicht viel dran ändern.

              • Guildo@feddit.deOP
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                7 months ago

                Kannst du nur die Ärzte zitieren oder hat deine Aussage auch eine reale Grundlage?

                • occhineri@feddit.de
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                  7 months ago

                  Die Ärzte sind doch real, oder?

                  Kannst ja auch mal mit Menschen sprechen, die einen Krieg miterlebt haben und was das psychisch mit ihnen gemacht hat. Z.B. aus dem Balkan, Syrien oder der Ukraine.

        • Guildo@feddit.deOP
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          7 months ago

          Ich weiß weder wo der antiautoritäre Kommunismus nach Marx herkommt, noch weiß ich inwiefern Anarchismus antiautoritär sein soll. Denn historisch gesehen, waren die anarchistischen Bewegungen teils wilder drauf als die kommunistischen. Als Beispiel: Die Theorie der militanten Putschversuche geht auf die Anarchisten zurück und davon war auch die KPD 1918/1919 sehr geprägt. Tatsächlich waren die Kommunisten in der frühen KPD eher eine Minderheit, dominierend waren die Anarchisten. Erst über die Zeit haben diese die Partei verlassen und sind u.a. zur KAPD rüber.

              • dafaelltmirbestimmt@feddit.de
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                7 months ago

                Ich glaub es geht darum, dass Anarchismus im allgemeinen mit “keine macht für niemand” gleichgesetzt wird und deswegen für die meisten (mich als laie eingeschlossen) erstmal antiautorität rüberkommt.

                Bitte um Aufklärung.

                • Guildo@feddit.deOP
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                  7 months ago

                  Ja, gut, aber das wollen Kommunisten eigentlich auch. Kommunisten haben nur eingesehen, dass das in der Übergangsphase schwer zu bewerkstelligen ist, weil man sich dadurch verwundbar macht. Darum ist Anti-Autorität in diesem Sinne als naiv einzustufen - und wenn das andere gemeint ist, dann handelt es sich um ein irreführendes Label.

  • NotAnonymousAtAll@feddit.de
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    7 months ago

    Mir würde ja für den Anfang schon mal reichen wenn die “linken” Parteien hier aufhören würden so zu tun als müssten bei alle Entscheidungen grundsätzlich alle anderen Argumente den marktwirtschaftlichen untergeordnet werden.

      • NotAnonymousAtAll@feddit.de
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        7 months ago

        Ohne groß grübeln und recherchieren: “Lass mal die Bahn in ein Privatunternehmen umwandeln, dann wird ganz automatisch alles besser.”

        Edit: Okay, schlechtes Beispiel, das war noch unter Kohl.

        • Guildo@feddit.deOP
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          7 months ago

          Das sagen linke Parteien? Tschuldigung, ich verstehe nur Bahnhof.

          • NotAnonymousAtAll@feddit.de
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            7 months ago

            Okay, nächster Versuch:

            Hartz IV/Arbeitslosengeld II

            Da ist dann natürlich der offensichtliche Konter, dass Schröder nie links war. Aber das mit den Anführungszeichen in meinem ersten Kommentar war schon Absicht. Es geht mir gerade um Parteien die unter den praktisch heutzutage relevanten im relativ linken Spektrum einsortiert werden und in ihrer Selbstdarstellung soziale Aspekte betonen.

          • NotAnonymousAtAll@feddit.de
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            7 months ago

            Oben schon rein editiert, war Quatsch. Ich gebe zu, dass die Grundlage meines ersten Kommentars hier ein undifferenziertes Bauchgefühl war und suche noch weiter nach konkreten Beispielen die wirklich von linken Parteien kommen.

          • lugal
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            7 months ago

            Das ist auch der Punkt den ich nicht verstehe. Es gibt linke Parteien in Deutschland? Aber nicht im Parlament, oder?

            • Guildo@feddit.deOP
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              7 months ago

              Grüne, Linke und SPD sind alle drei links. Manchmal sogar die FDP in ganz wenigen Positionen, aber die bezeichnen wir nicht als links. Das linke Spektrum ist relativ weit und je nach eigener Position sagen manche, dass die aufgelisteten Parteien nicht links wären - das ist aber subjektiv. Links ist sowieso ein sehr weit zu fassender Begriff. Wenn wir von einer sozialistischen Position ausgehen, dann sind nur Linke und SPD sozialistisch, die Grünen nicht mehr. Auch hier geht es wieder subjektiv, je nach Position wird auch die SPD ausgeschlossen. So und dann gibt es noch die kommunistische und anarchistische Perspektive und da wirds dann kritisch - aus diesen beiden Perspektiven wird auch oftmals die Linke als rechts bezeichnet - da wird es dann aber wissenschaftlich schwierig.

              Also ausgehend von der weitläufig akzeptierten Definition von links haben wir tatsächlich 3 linke Parteien im Bundestag. Falls Parteien ausgeschlossen werden, dann ist das zumeist eine subjektive Empfindung.

              • lugal
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                7 months ago

                Ich sehe ja ein dass meine Position subjektiv und dazu überspitzt ist, aber wo ist die “weitläufig akzeptierte Definition” nicht auch subjektiv?

                Sie sind weiter links als die anderen, aber immer weiter nach rechts gerückt. In Regierungsposition machen alle neoliberale Politik.

                • Guildo@feddit.deOP
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                  7 months ago

                  Wollte das nur erläutern. Ich würde die SPD auch nicht mehr als links bezeichnen, aber dann sind die Spezial-Genossen immer direkt beleidigt.

                • NotAnonymousAtAll@feddit.de
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                  7 months ago

                  In Regierungsposition machen alle neoliberale Politik.

                  Das war genau mein Punkt ganz am Anfang: Ich wünsche mir von den Parteien die sich selbst als links darstellen, dass sie mit dem neoliberalen Zeug aufhören.

              • occhineri@feddit.de
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                7 months ago

                Mich als Laien würde hier noch wunder nehmen wie denn diese wissenschaftliche Definition lautet, nach welcher diese drei Parteien links sein sollen. Konkret: warum ist die SPD links, aber die FDP nicht? Beide sind liberal aber nicht antikapitalistisch.

                • Guildo@feddit.deOP
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                  7 months ago

                  Ich habs folgendermaßen beigebracht bekommen: Linke sehen in Menschen eher Gemeinsamkeiten, Rechte in Menschen eher trennenden Elemente. Wir setzen diese Trennung anhand unseres Parlaments, wobei die SPD links der Mitte ist und die CDU rechts der Mitte. Das hat historische Gründe. Es gibt auch noch andere Herleitungen, darunter die, dass links eher progressiv ist und rechts konservativ. Und laut dieser Skala ist die FDP momentan tendenziell eher rechts. Aber wie gesagt: Das kommt drauf an und es gibt mit Sicherheit auch gute Gründe nach den genannten Kriterien die FDP eher links zu sehen. Die momentan rechte Einschätzung liegt an Positionen wie z.B. der Befürwortung der privaten Krankenversicherung, welche die Menschen in diesem Land in min. 2 Gruppen trennt. Und da es auch keine Ambitionen gibt die Trennwände unserer Gesellschaft einzureißen, sehe ich auch nicht ein die FDP als irgendwie links zu bezeichnen. Übrigens wird die FDP auch laut Parlament so eingeordnet, sie sitzt direkt neben der AfD. Darüber gab es einen Streit, in dem sich die CDU durchgesetzt hat, die nicht neben der AfD sitzen muss. Ob das fair oder unfair ist, möchte ich nicht beurteilen.