Ich wurde dieses Jahr zu einer Feierlichkeit für ein Wochenende nach Griechenland eingeladen. Nun möchte ich eigentlich weder absagen, noch in einen Flieger steigen - noch dazu für 2,5 Tage Aufenthalt.
Arbeiten kann ich prinzipiell überall, wo es Strom und Internet gibt. Wenn dies gewährleistet ist, wäre ich auch okay damit, wenn die Anreise ein paar Tage dauert.
Hat jemand Erfahrungen mit der Kombination mehrerer Nachtzüge, Nachtzüge und Fähre oder andere konstruktive Ideen, wie man die Reise etwas umweltschonender gestalten könnte?
Eine Alternative könnte ggf. auch ein längerer Balkan-Road-Trip mit E-Auto werden, in den ich Griechenland nur als Abstecher einbaue aber das müsste ich erst noch mit meiner (dann hoffentlich mitreisenden) Partnerin klären.
Ohne jetzt die genaue Ökobilanz angeschaut zu haben: Vor Ewigkeiten haben meine Eltern das mit uns mal per Zug gemacht. Erst mit dem Zug nach Arcona in Italien, dann mit der Fähre die Adria lang. Damals war das sogar mit einem Autoreisezug und daher hatten wir dann in Griechenland das Auto. Ist höchstwahrscheinlich wild ökobilanztechnisch im Vergleich zum Mietwagen vor Ort.
Gleisnost ist der Anbieter für wilde Bahnreisen und hat auch Griechenland über den Balkan im Angebot. . Höchstwahrscheinlich geht das auch per Fernbus. Die Busse in die Türkei fahren hier regelmäßig und die lassen dich garantiert auch in Griechenland raus.
Und dann noch eine Erkenntnis: Ich bin mal Ende Oktober in Richtung Kos geflogen und das war definitiv die schlimmste CO2-Sünde meines Lebens. Im gesamten Airbus saßen nämlich gerade mal 12 Leute. Das war kurz vor Ende der Touri-Saison auf den Inseln und der Flieger ist eigentlich nur noch hingeflogen, um Leute zurückzufliegen. Da der aber so oder so fliegt, wäre es auch total egal, ob du drin sitzt.
@Obelix @rbn »Da der aber so oder so fliegt, wäre es auch total egal, ob du drin sitzt.«
Würde niemenschy fliegen, würde kein Flugzeug "so oder so " fliegen, die Flugpläne wären entsprechend ausgedünnt.
Wie geschrieben: In dem Fall nicht, da das Flugzeug so oder so zum Ende der Touri-Saison leer hinfliegen “musste”, um die bereits vor Ort befindlichen Touristen nach Hause zu bringen. Und ehrlich gesagt bin ich nach den Corona-Erfahrungen sehr, sehr skeptisch, ob das wirklich so klappt. Damals sind ja auch leere Flugzeuge um die Welt geflogen, in denen keiner mitfliegen durfte und die Fluglinien wurden für diese Meisterleistung mit staatlichen Rettungsprogrammen belohnt.
Lag das nicht daran, dass die Fluggesellschaften die Slots für Start und Landung verloren hätten, wenn sie die Strecke mehrmals nicht bedient hätten? Und da sie ja davon ausgehen mussten, dass sie irgendwann nach der Pandemie wieder Touristen transportieren wollen, konnten sie das nicht riskieren.
Wenn die Nachfrage aber nachhaltig sinkt und nicht nur durch temporäre Effekte, dann glaube ich kaum, dass die Zahl der Flüge konstant bliebe. Die Flugbranche hat sicher kein Interesse dran, Geld zu verschenken. 💸
@Obelix ok, wenn staatliche “Rettungsprogramme” die #fossilindustrie auf diese Weise stützen, dann ist es natürlich egal ob es genug oder überhaupt Passagiere gibt. Angeblich wurde jedoch zur Corona-Zeit weniger geflogen.
#Qwant lieferte mir gleich mal das:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1110189/umfrage/entwicklung-der-anzahl-fluege-im-zuge-des-coronavirus-ausbruchs-auf-deutschen-airports/
Wiki schreibt zu Verkehr allgemein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler/_Verkehr/_in/_der/_COVID-19-Pandemie
Doch. Wenn der Erlös durch die volle Maschine in eine Richtung die Kosten der leeren Maschine in die andere Richtung deckt.
@AAA Ich verstehe das nicht. Wenn kein Mensch fliegt, mit was füllen die dann ihre Maschinen? Mit Leberkäsweggla? 🤔
@rbn hat es ausführlicher erklärt. Es geht darum, dass einer der beiden Flüge voll ist.
Und er hat auch recht, dass die Fluggesellschaften versuchen das zu optimieren. Natürlich wollen die nicht leer oder fast leer fliegen. Manchmal können sie es aber nicht verhindern.
Und tatsächlich sind die Maschinen selten wirklich leer. Die transportieren eigentlich fast immer auch Fracht. Vielleicht keine Leberkäsweggla, aber was anderes.
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Ihm geht es um das Szenario: Airline bringt zwei Wochen vor Saisonende Touristen von Deutschland nach Griechenland und bringt auf dem Rückflug die Touristen zurück nach Deutschland, die vier Wochen vor Saisonende angereist sind.
Beim allerletzten Flug der Saison hast du dann die spezielle Situation, dass ggf. ein Flieger fast leer von Deutschland nach Griechenland fliegt, der primär dafür gedacht ist, die letzten Touristen nach Hause zu bringen.
Erstens ist das aber ein sehr spezieller Sonderfall.
Zweitens glaube ich, dass die Airlines auch in solchen Szenarien Optimierungen suchen und finden. Zum Beispiel, indem sie besagten Flieger nicht leer von DE nach GR schicken, sondern einen Flieger, der bereits näher an GR ist dafür einsetzen.
Und drittens würde mir das nichts bringen, da ich nicht genau bei Saisonende dort hin will und ja auch nochmal zurück muss.
Genau das wollte ich sagen :)
Ansonsten stellt sich die wirklich kniffelige Frage für dich, wie du das mit der Umweltfreundlichkeit rechnen willst. Theoretisch kannst du dir auch kurz vor Abflug einen LastMinute-Platz klicken, der sonst leer geblieben wäre. Die eigenen Emissionen dürften dann total vernachlässigbar sein, auch wenn du dann trotzdem fliegst und das doof ist.
Ich verstehe deinen Punkt aber egal wie man es dreht und wendet: Sobald du auch nur einen Euro für ein Flugticket zahlst, erhöhst du die Wirtschaftlichkeit der Dienstleistung und damit die Wahrscheinlichkeit, dass diese zukünftig weiter in gleichem Maße angeboten wird.
Wenn es sich vermeiden lässt, würde ich daher den Flug gerne meiden. :)
@rbn Und mir ging ess ganz einfach un das Szenario:
Wenn Touristen daheim bleiben und ihre Heimat zu Fuß erkunden müssen wegen denen keine Flugzeuge, egal ob voll, leer oder halbvoll, herumfliegen. Ganz einfach. Es wird zu viel geflogen und zu viel schön geredet oder “kompensiert”.