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    3 days ago

    Nein, das Problem ist dass der Blödsinn dir jegliche Flexibilität nimmt, die du im Auto hast.

    Ich habe mal eine Zeit lang in der Schweiz gelebt, und dort ein Generalabonnement gehabt (BC100, aber mit Schiffen, Bergbahnen, Bussen, Straßenbahnen etc …)

    Ich habe mich noch nie so frei gefühlt. Einfach aufwachen, einsteigen, schauen wo es einen hintreibt, aussteigen und Wandern/Baden Schwimmen.

    Das ganze ist schon deutlich beschissener wenn ich vorher jeden Zug reservieren und auf Verfügbarkeit überprüfen muss. Noch schlimmer bei Wanderungen/Ausflügen/ Freunde besuchen wo du gar nicht genau weißt wann du fertig bist

    Neue Züge und Ausbau dauert alles Jahre bis Jahrzehnte, warum also nicht die Leute auf dem Boden sitzen lassen, die mit dieser Verbindung mitfahren möchten. (Zumal man das ja oft sowieso nur eine Teilstrecke/kurze Zeit machen muss)

    Sind sowieso meistens diejenigen die am meisten für das Ticket bezahlt haben, und anderen den Sparpreis quersubventionieren.

    • Quittenbrot@feddit.org
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      2 days ago

      Nein, das Problem ist dass der Blödsinn dir jegliche Flexibilität nimmt, die du im Auto hast.

      Als jemand, der tatsächlich sowohl Auto als auch Zug fährt, ist für mich nie die Flexibilität entscheidend beim Abwägen zwischen Zug und Auto. Das wird der Zug nie gewinnen gegen das Auto, das genau in der Sekunde losfährt, in der ich es haben will und mich genau zu der Tür fährt, zu der ich möchte.

      Wo der Zug für mich gewinnt, ist der Komfort. Ich steige ein und muss mich um nix mehr kümmern. Ich möchte gut sitzen, möglichst direkt fahren und am liebsten komplett meine Ruhe. Der Komfort wird ja ohnehin mit jeder Zuggeneration etwas weiter abgeschliffen, die Waggons noch etwas weiter vollgestopft. Da brauche ich nicht auch noch so Zustände wie damals zu Wehrpflichtzeiten, wo sämtliche Flure mit Körpern irgendwelcher übermüdeter Wdls übersät waren und man jedes Mal Menschenmikado spielen musste. Das führt ja auch dazu, dass viel mehr Gepäck als vorgesehen in den Zügen rumsteht und derjenige, der früh und bewusst gebucht hat, trotzdem seinen Scheiß nicht gescheit los wird.

      Züge einfach vollzugstopfen ist sicherlich ein Gewinn für denjenigen, der in seinem Leben primär größtmögliche Flexibilität haben will. MMn geht das jedoch auf Kosten der Angebotsqualität und wird diejenigen verprellen, die der Komfort gerade erst aus den Autos geholt hat. Meinetwegen sollen sie gerne bei ICEs Reservierungspflicht machen. Bei den Preisen möchte ich dann nicht in einer weißlackierten S-Bahn sitzen. Man kann ja trotzdem noch einzelne Züge anbieten, wo tatsächlich jeder mit kann, der sich physisch noch reinquetschen kann. Wer das dann will, nimmt den Zug, wer nicht, die anderen.

      • albert180@discuss.tchncs.deOP
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        2 days ago

        In der Schweiz hast du eigentlich überall einen Takt von 30 Minuten oder niedriger, da kannst du tatsächlich einfach zum nächsten Bahnhof, Bus oder Tramhaltestelle latschen ohne auf den Fahrplan schauen zu müssen, und irgendwas fährt in deine Richtung

        • Quittenbrot@feddit.org
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          2 days ago

          Wenn wir tatsächlich auch ein flächendeckendes ICE-Netz im <=30min-Takt hätten, dann hätten wir sicherlich auch nicht die Probleme mit der Auslastung und jemand wie du würde spontan einen Platz finden.

          • albert180@discuss.tchncs.deOP
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            2 days ago

            Du brauchst kein flächendeckendes ICE Netz, die schwachsinnige Trennung zwischen FV und NV aufzugeben und Zwischenkategorien wie IR wiedereinzuführen würde schon viel helfen.

            Höhere Frequenz und Dichte schlägt in den meisten Fällen Höchstgeschwindigkeit

            • Quittenbrot@feddit.org
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              2 days ago

              Ich habe kein Problem damit, dass die Deutsche Bahn mit dem ICE ein hochwertiges Langstreckenprodukt anbieten will, das tatsächlich auch im Inland mit Flugreisen konkurrieren kann. Das mag in einem Land mit den Abmessungen Deutschlands anders sein als in einem kleineren Land wie der Schweiz, aber wenn die Leute nur 1h von Stadt A nach Stadt B fliegen können, kriegt man die mit 7h Zugfahrt nicht aus dem Flugzeug. Meinetwegen könnten ICEs dabei sogar noch seltener halten und sich primär auf wirklich große Städte konzentrieren, wie bspw. in Frankreich.

              Klar kann man dann zur Ergänzung ein günstigeres Langstreckenprodukt wie den IR anbieten, der öfter hält und bspw. die von dir gewünschte “Zustieggarantie” bietet. Die Bahn sagt halt, sie kann in der Langstrecke nur ein Produkt rentabel anbieten und setzt darum auf den ICE (und ein wenig IC), während man den IR eiskalt abgemurkst hat. So haben wir auf der Fernstrecke primär nur den ICE, den die Bahn uns zu ICE-Preisen verkaufen möchte. Ist in Ordnung, dann möchte ich jedoch auch den dem Preis entsprechenden Komfort.