Sorry, Gustav Grausam just outjerked me:

Es wird ab sofort (…) 2 zusätzliche Specials geben, die aus echtem Hähnchenfleisch hergestellt sind

🤨

Vielleicht kommt jemand das erste mal wegen eines Fleischgerichts

🤔

Genau diese Tür möchten wir öffnen

🤑

Jetzt gehen wir einen neuen Schritt, um noch mehr Menschen für unsere Küche zu begeistern

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Unser Ziel ist es, eine Brücke zu bauen

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Vielfalt zu leben

🐣🗡🐤🪓🏹🐥🪚🐓🪝

dazu zu inspirieren, öfter mal eine pflanzliche Alternative zu probieren (…) egal ob mit oder ohne Fleisch!

🤡

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    19 days ago

    ok, du scheinst zumindest wirklich interessiert und kein Troll zu sein, daher hole ich mal etwas weiter aus.

    finde ich es ungerecht, ohne Belege Gier vorzuwerfen

    andersherum wird ein Schuh draus: du verteidigst die Entscheidung durch Tierrechtsverletzungen Geld verdienen zu wollen. Als bliebe ihnen nichts anderes übrig als Tiere zu verkaufen.

    Unabhängig davon, dass auch das pflanzenbasierte Restaurant schwarze Zahlen schrieb: wäre man ethisch vegan, würde niemals Tierfleisch auf der Speisekarte landen. Zugegeben, Veganismus war augenscheinlich nie der Anspruch. Man sah die Chance durch “veganes” Marketing groß zu werden. Nun wird geschaut wie lange es sich auf der Welle des “grünen” Images reiten lässt.

    Die Begründung war ja auch keine wirtschaftliche Schieflage, sondern dass man Leute mit Hühnchenfleisch dazu inspirieren will, “öfter mal eine pflanzliche Alternative zu probieren”. Was für eine absurde Begründung und absoluter Bärendienst an der Tierrechtsbewegung. Kommt im nächsten Post: “wir bezahlen Frauen nun für die gleiche Arbeit weniger. Das dient als Inspiration um die Gender-Pay-Gap zu schließen”?

    Die BWL-Studenten mit “ehrenhaften Motiven” ersetzen einfach kurz auf der Webseite “100% vegan” durch “100% healthy”; und “Tierische Fette sorgen häufig für Müdigkeitserscheinungen nach dem Verzehr.” durch “Bei uns kannst du genießen, ohne dich danach schwer zu fühlen.”

    Ein cooler Trick, der ohne Wendehals schwer fällt.

    Hinzu kommt jetzt noch das falsche Signal, welches auch du bekommen hast, dass sich das mit dem veganen ja gar nicht lohnen kann. “Also versuche ich es lieber gar nicht.” könnten sich jetzt manche denken, die vielleicht selbst ein veganes Lokal eröffnen wollten.

    Widerum andere werden meinen: “Es gibt da dieses vegane Lokal, das bietet jetzt auch Hühnchen an. Kannst du nicht auch mal eine Ausnahme machen?”.

    Alles in allem einfach nur haltungslos und erbärmlich. Es gäbe vermutlich auch keinen Backlash, wenn sie sich einfach nie als “vegan” bezeichnet hätten. Jetzt müssen sie aber auch dafür gerade stehen, dass sie scheiße sind.

    • rbn
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      19 days ago

      Ich verstehe deine Kritik und Enttäuschung komplett. Das ist ja auch genau, was ich meinte mit der Aussage, dass man sich mit “erst vegan und dann doch nicht” eben keine Freude macht und sicher einige Veganer in der eigenen Kundschaft vergrault.

      Ich denke auch, dass sie aus wirtschaftlichen Gründen den Schwenk machen. Ich glaube nicht, dass es eine kluge Entscheidung ist. Ich glaube der Image-Schaden bei Veganern überwiegt den potentiellen Kundengewinn unter Fleischessern. Leute, die niemals nicht kein Fleisch essen können, gehen sowieso nicht in einen Laden mit “grün” im Namen.

      Trotz allem weiß ich nicht, ob ich es angebracht finden soll, dieses Restaurant mit einem Shitstorm zu entgegnen. Natürlich, an der Vergangenheit des Restaurants gemessen, ist das ein Schritt zurück. Weg von vegan, weg von nachhaltig. Absolut gesehen bzw. im Vergleich zum restlichen Markt sind sie aus meiner Sicht aber immer noch Vorreiter. Wenn man ein größtenteils veganes Restaurant durch den Kakao zieht, fühlt sich das für mich so ähnlich an, als wenn man Vegetarier angeht, dass sie ja immer noch nicht vegan sind oder einen frisch gebackenen Veganer, weil er seine alten Lederschuhe noch trägt.

      Man kann sicher an jedem Menschen und Unternehmen (zu Recht) kritikwürdige Punkte finden. Das anzusprechen finde ich auch OK.

      Als Minderheit innerhalb der Gesellschaft finde ich es aber nicht unbedingt klug, wenn wir ausgerechnet die Leute verprellen, die quasi an der Schwelle zum Veganismus stehen. Egal aus welcher Richtung sie kommen.

      Wenn du Vegetarier oder Veganer mit Lederschuhen ausgrenzt, sinkt die Motivation dabei zu bleiben. Wenn wir Veganer ein Restaurant boykottieren, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als zu schließen oder sich immer mehr und mehr in Richtung omnivore Kundschaft umzuorientieren.

      • jo3rn@discuss.tchncs.deOPM
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        19 days ago

        Wenn man ein größtenteils veganes Restaurant durch den Kakao zieht, fühlt sich das für mich so ähnlich an, als wenn man Vegetarier angeht

        exactly 😎👉👉

        Leute verprellen, die quasi an der Schwelle zum Veganismus stehen

        Überschätze nicht die Anzahl dieser Leute. Es gibt viele, die wollen nur edgy/trendy/gesünder/umweltfreundlicher sein, finden Fleisch eklig/teuer, sind halt so aufgewachsen oder sehen das, was sie machen, als ausreichend an. Alle, die ernsthaft an einer Schwelle stehen, lassen sich von klaren Worten nicht verprellen sondern wachrütteln.

        Wenn wir Veganer ein Restaurant boykottieren, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als zu schließen oder sich immer mehr und mehr in Richtung omnivore Kundschaft umzuorientieren.

        Super, dann nehmen sie veganen Restaurants nicht die Kundschaft weg.

        • rbn
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          19 days ago

          die wollen nur edgy/trendy/gesünder/umweltfreundlicher sein, finden Fleisch eklig/teuer, sind halt so aufgewachsen oder sehen das

          Um ehrlich zu sein, finde ich es gar nicht so wichtig, wieso jemand vegan ist oder sich dazu entscheidet, weniger Fleisch zu essen. Ob das passiert, um den Klimawandel zu verlangsamen, um Tiere zu schützen oder wegen einer Allergie gegen tierische Produkte. In jedem Fall ist es für mich eine in dieser Sache “verbündete” Person.

          Wenn Veganismus zum Massenphänomen werden soll, darf es kein Elitarismus sein, bei der die “echten” Veganer mit dem Finger auf die “Möchtegerne” zeigen.

          Allen Unternehmen oder sogar Individuen, die nicht 100% perfekt den eigenen Wertvorstellungen entsprechen, den Untergang zu wünschen, finde ich weit übers Ziel hinausgeschossen. Zumal Veganismus in meinem Weltbild nur eine Facette eines moralischen und/oder nachhaltigen Lebens ist. Niemand ist perfekt. Jeder sollte an sich arbeiten. Und wir sollten uns gegenseitig helfen, statt einander zu verurteilen.

          • jo3rn@discuss.tchncs.deOPM
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            18 days ago

            Um ehrlich zu sein, finde ich es gar nicht so wichtig, wieso jemand vegan ist

            Sorry, Missverständnis. Mir ist das auch nicht wichtig. Es ging in meinem Kommentar nicht um vegan lebende Menschen, sondern solche, die vermeintlich “an der Schwelle stehen” (obwohl sie das nicht tun), z.B. Vegetarier oder Flexitarier auf die die o.g. Eigenschaften wie “ich esse weniger Fleisch für die Umwelt” zutreffen. Sowas kann man dann halt nur als “Schritt in die richtige Richtung” feiern, wenn es nicht beim ersten Schritt bleibt.

            Da wir aber gerade darüber sprechen: nicht ethischen “Veganern” sind meist die Tiere egal. Ich kann mich pflanzlich ernähren, damit es meinem Herz besser geht und trotzdem in den Elefanten-Zirkus gehen. Ist dann halt nicht vegan. Das ist kein Elitarismus sondern Definitionssache. Und da muss eine klare Linie sein. Niemand ist 100% perfekt, aber man kann sich auch nicht als etwas bezeichnen, was man nicht ist.

            • rbn
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              18 days ago

              Sowas kann man dann halt nur als “Schritt in die richtige Richtung” feiern, wenn es nicht beim ersten Schritt bleibt.

              Ich verstehe deinen Punkt aber ich versuche immer, das pragmatisch zu sehen. Wenn 100 Leute 10% weniger tierische Produkte konsumieren, ist das insgesamt genauso viel Fortschritt, als wenn 10 Veganer werden und der Rest gar nix macht.

              In meinem näheren Umfeld bin ich der einzige “volle” Veganer. Aber bei fast allen sehe ich kleine Schritte. Zwar höre ich immer noch oft Zeug à la “auf Käse könnte ich nie verzichten”. Andererseits sehe ich aber viele kleine Schritte. Meine Bekannten essen m.E. wirklich weniger Fleisch. Fast alle nutzen Pflanzen- statt Kuhmilch. Kuchen backen ohne Eier und Butter ist eher Standard als Ausnahme geworden. Und auch die immer besser werdenden Fleischalternativen werden immer mal gekauft. Viele werden vielleicht nie Veganer werden, ja. Aber ein Schritt in die richtige Richtung ist es m.E. trotzdem. Wenn in ein paar Jahren die veganen Käse aus “echten”, aber von Bakterien produzieren Milchproteinen auf den Markt kommt, könnte ich mir vorstellen, dass das dem Veganismus nochmal ziemlichen Aufwind gibt. Ich denke prinzipiell sehen viele ein, dass Veganismus objektiv eine gute Sache ist. Es ist einfach Bequemlichkeit, Angst etwas zu verpassen, zu viele Kompromisse… Und da man heutzutage immer weniger zurückstecken muss, sind auch immer mehr Menschen zu immer mehr Kompromissen, weiteren kleinen Schritten bereit.

              Niemand ist 100% perfekt, aber man kann sich auch nicht als etwas bezeichnen, was man nicht ist.

              Ja, da gehe ich mit. Ich finde es auch Mist, wenn Leute sich als Veganer bezeichnen, dann aber doch Fisch essen oder im Urlaub mal eine Ausnahme machen. Das stiftet nur Verwirrung bei Gastro-Personal und Co. Wenn so jemand aber sagt, er ernährt sich fast meistens vegan, find ich es schon okay.