In den sozialen Netzwerken wird eine Grafik verbreitet, die suggeriert, dass es in Ländern mit Tempolimit mehr Verkehrstote auf Autobahnen gäbe. Die Zahlen sind jedoch aus dem Zusammenhang gerissen. Von L. Bisch und P. Siggelkow.
So wie ich es sehe haben wir, auch auf gefahrene Kilometer gerechnet, weniger tote als manch andere ähnliche Länder, insbesondere auf Autobahnen. Trotz unbegrenzt. Vielleicht können Deutsche einfach besser fahren?
Weniger Tote als…? Deutschland rangiert bei dieser Zahl im Mittelfeld. Wenn man bedenkt, dass nach der Hochrechnung des Spiegels auf unbegrenzten Abschnitten fast doppelt so viele Menschen sterben wie auf begrenzten, rutscht diese Zahl für unbegrenzte Abschnitte massiv ab. Es kann nicht Ziel sein, nicht der Schlechteste in der Klasse zu sein.
Ich schreib hier mal meine Antwort aus nem anderen Thread dazu rein. Passt nicht 1:1, aber sinngemäß:
Zwar von 2020, aber halt das erste Google-Ergebnis sagt da aber ganz was anderes. “Je 1 Milliarde gefahrener Kilometer gibt es auf Autobahnabschnitten mit Tempolimit 0,95 Unfälle mit Todesfall. Auf Strecken ohne Tempolimit hingegen gibt es 1,67 Unfälle mit Todesfall – das sind rund 75 Prozent mehr als auf Strecken mit Tempolimit.” Hier wird jetzt nur von Autobahn gesprochen, aber die Landstraßen sollten genauso stärker limitiert werden.
Der ADAC sagt übrigens, dass die Schweiz nicht mal die Hälfte Verkehrstote pro Milliarde km hat (1,44 vs 0,63) - und das in einem Artikel, der letztlich gegen Tempolimit argumentiert. Limits und harte Strafen wirken also vielleicht doch? Im Abschnitt “Sicherheit auf Autobahnen mit und ohne Tempolimit” steht, in 2022 gab in den untersuchten Autobahn-Abschnitten 17.755 Unfälle mit Personenschaden, 286 mit Getöteten. Davon entfallen 11.396 bzw. 193 auf Strecken ohne Tempolimit.
Dazu kommen dann noch in der Statistik selten betrachtete Gesundheitseffekte jenseits der Verkehrssicherheit (Siehe Studie der Uni Passau) und Umwelteffekte, die vielleicht nicht riesig, aber messbar sind (siehe auch ADAC oben).
Ich werde dich nicht überzeugen, das ist mir klar. Trotzdem bleibe ich dabei: wir bezahlen Fahren ohne Tempolimit mit Menschenleben.
ich weiß nicht, was die herkunft eines Menschen direkt mit dessen fähigkeit autozufahren zu tun haben soll.
deutsche fahren genau so scheiße, wie alle anderen, dürfen sich dabei einfach mehr in Gefahr bringen.
Oder du liest es so wie es wohl eher gemeint ist: wer in Deutschland Auto fahren gelernt hat, hat eine strengere Ausbildung genossen als in manchen anderen Ländern - und ist im Umkehrschluss auch umgeben von mehr Leuten die gut ausgebildet wurden. Beides führt zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr.
Wir “Deutschen” können nicht von Natur aus besser Auto fahren. Menschen in Deutschland wird es aber durchaus besser beigebracht.
Dass die wenigsten ihr Leben lang so gut fahren wie direkt nach der Fahrschule ist in anderen Ländern genau so. Und dann gilt wieder: lieber bei einem höheren “Niveau” beginnen.
Niemand fährt nach der Fahrschule wirklich gut. Wie bei allen anderen Tätigkeiten braucht es Erfahrung und Routine, bis man sicher fährt. Dazu kommen noch andere Faktoren wie die gefahrenen Autos etc. Im Alter nimmt die Fahrtauglichkeit dann wieder u.a.wegen körperlicher Faktoren ab.
So wie ich es sehe haben wir, auch auf gefahrene Kilometer gerechnet, weniger tote als manch andere ähnliche Länder, insbesondere auf Autobahnen. Trotz unbegrenzt. Vielleicht können Deutsche einfach besser fahren?
Weniger Tote als…? Deutschland rangiert bei dieser Zahl im Mittelfeld. Wenn man bedenkt, dass nach der Hochrechnung des Spiegels auf unbegrenzten Abschnitten fast doppelt so viele Menschen sterben wie auf begrenzten, rutscht diese Zahl für unbegrenzte Abschnitte massiv ab. Es kann nicht Ziel sein, nicht der Schlechteste in der Klasse zu sein.
Ich schreib hier mal meine Antwort aus nem anderen Thread dazu rein. Passt nicht 1:1, aber sinngemäß:
Ich werde dich nicht überzeugen, das ist mir klar. Trotzdem bleibe ich dabei: wir bezahlen Fahren ohne Tempolimit mit Menschenleben.
ich weiß nicht, was die herkunft eines Menschen direkt mit dessen fähigkeit autozufahren zu tun haben soll. deutsche fahren genau so scheiße, wie alle anderen, dürfen sich dabei einfach mehr in Gefahr bringen.
Schon mal drüber nachgedacht dass sich die Fahrkultur und Fahrausbildung ziemlich von Land zu Land unterscheiden?
Und nicht zu vergessen die Infrastruktur. Die trägt auch viel zur Sicherheit bei.
Oder du liest es so wie es wohl eher gemeint ist: wer in Deutschland Auto fahren gelernt hat, hat eine strengere Ausbildung genossen als in manchen anderen Ländern - und ist im Umkehrschluss auch umgeben von mehr Leuten die gut ausgebildet wurden. Beides führt zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr.
Wir “Deutschen” können nicht von Natur aus besser Auto fahren. Menschen in Deutschland wird es aber durchaus besser beigebracht.
Dass die wenigsten ihr Leben lang so gut fahren wie direkt nach der Fahrschule ist in anderen Ländern genau so. Und dann gilt wieder: lieber bei einem höheren “Niveau” beginnen.
Das sagt der ADAC: Unfallstatistik: Hohes Risiko für junge Fahrer
Niemand fährt nach der Fahrschule wirklich gut. Wie bei allen anderen Tätigkeiten braucht es Erfahrung und Routine, bis man sicher fährt. Dazu kommen noch andere Faktoren wie die gefahrenen Autos etc. Im Alter nimmt die Fahrtauglichkeit dann wieder u.a.wegen körperlicher Faktoren ab.
Gut im Sinne von “nach den Straßenverkehrsregeln”. Was du meinst ist “sicher” im Sinne der Fahrzeugführung.
Mal abgesehen davon, dass du auch nicht weißt was ursprünglich gemeint war, glaube ich nicht, dass du das Statement
irgendwie mit Quellen untermauern kannst.
Kannst du nicht lesen?