Mitte Dezember gab es in Deutschland eine sogenannte Dunkelflaute: Wetterbedingt lieferten Wind- und Solarkraftwerke kaum Strom. Kohle- und Gaskraftwerke kompensierten den Ausfall nicht. In der Folge explodierten die Preise an der Energiebörse. Wie konnte das passieren? „Plusminus“ geht auf Spurensuche: Etwa die Hälfte der Kohlekraftwerke hat während der Dunkelflaute nicht geliefert, bei den Gaskraftwerken waren fast zwei Drittel außer Betrieb. Obwohl ausreichend Kraftwerke vorhanden waren, haben sie keinen Strom angeboten. Bundesnetzagentur und Kartellamt ermitteln wegen des Verdachts auf Marktmanipulation.
Zum Teil waren die schon immer privat, z.B. RWE, deren Netz jetzt Amprion gehört. VEBA (heute Teil von EON) wurde ab den 60ern privatisiert, VIAG (ebenfalls EON) ab den 80ern, deren Netz gehört jetzt Tennet. TransnetBW gehört EnBW, die wiederum teilweise zurückgekauft wurden. HEW wurde ab 1997 verkauft, seit 2002 vollständig von Vattenfall übernommen. Die Netze und Kraftwerke der DDR wurden in die VEAG geschoben, an der waren die großen Stromkonzerne beteiligt, wurde dann von der HEW und dann Vattenfall übernommen, deren Netz gehört jetzt 50Hertz Transmission.
wie lief das damals mit der Infrastruktur? gab es vor der Liberalisierung sowas wie Netzentgelte?
Gute Frage, kann sein, dass das einfach direkt im Strompreis drin war, bevor die Netze von den Kraftwerksbetreibern getrennt werden mussten.