Frauen unter dreissig ticken auf der ganzen Welt politisch anders als ihre männlichen Altersgenossen. Das hat Folgen für den Zusammenhalt der Gesellschaft – und das Liebesleben der Jungen.
In den USA und in zig anderen Ländern siehst du ähnliche Wählerverhalten. Etwas zugespitzt kannst du sagen, dass die Rechtspopulisten auf die weniger gebildeten Teile der Bevölkerung zielen.
Die Erklärung dafür ist schwer, aber - Achtung, persönliche Meinung - wenn du an einer Uni bist, dann lernst du halt Leute aus verschiedenen Kulturen kennen, freundest dich an, du lernst, dass bestimmte Probleme wirklich extrem komplex sind und keine einfache Antwort haben, du reist eher ins Ausland, machst da vllt. ein Auslandssemester und du erlebst auch eine Kultur, in der Frauen durchaus gleichberechtigt sind. Da verfangen dann diese rechtsextremen Propaganda-Themen und Pseudo-Lösungen nicht mehr
Jein. Du lernst Bildungsbürger aus anderen Ländern kennen. Aber in sozialer Hinsicht sind Unis schon extrem homogen. Dass dass so oft vergessen wird, ist ein riesiges Problem. Im Vergleich zur sozialen Herkunft sind die effekte von ethnischer Herkunft und Geschlecht ein Witz.
Ich glaube, dass das Verstehen, dass wir in einer komplexen Welt leben, dabei eine erdrückend wichtigere Rolle spielt, als das man an der Uni mal jemanden aus Ägypten kennen gelernt hat.
Ich glaube, das sollte man nicht unterschätzen. “Ausländer” (oft tatsächlich schon in 3. Generation in D) sind in Deutschland halt oft nicht besonders gebildet (liegt zu einem erheblichen Teil am ungerechten Schulsystem) und gerade die Jungs sind dann öfters mal ziemlich anstrengend. Wenn man dann an der Uni zig Leute kennenlernt, die zwar Ausländer sind aber weitgehend dem uni-typischen Habitus entsprechen, kann das ein starker Perspektivwechsel sein.
Naja, um eine solche Aussage treffen zu können, müsste man die Werte erstmal noch um andere Faktoren wie z.B. das Alter bereinigen. Alte Menschen wählen tendenziell konservativer und die Hochschulquote war früher schlicht viel niedriger.
Viele ältere Menschen haben nur einen Volks-/Hauptschulabschluss und dürften damit als “einfach gebildet” gelten.
Etwas zugespitzt kannst du sagen, dass die Rechtspopulisten auf die weniger gebildeten Teile der Bevölkerung zielen.
Oh, oh, oh, da passt dieses Zitat!
“Conservatives are not necessarily stupid, but most stupid people are conservatives…
I never meant to say that the Conservatives are generally stupid. I meant to say that stupid people are generally Conservative. I believe that is so obviously and universally admitted a principle that I hardly think any gentleman will deny it. Suppose any party, in addition to whatever share it may possess of the ability of the community, has nearly the whole of its stupidity, that party must, by the law of its constitution, be the stupidest party; and I do not see why honorable gentlemen should see that position as at all offensive to them, for it ensures their being always an extremely powerful party . . . There is so much dense, solid force in sheer stupidity, that any body of able men with that force pressing behind them may ensure victory in many a struggle, and many a victory the Conservative party has gained through that power."
John Stuart Mill ( British philosopher, economist, and liberal member of Parliament for Westminster from 1865 to 68 )
― John Stuart Mill
Für mich war der Höhepunkt “There is so much dense, solid force in sheer stupidity, that any body of able men with that force pressing behind them may ensure victory in many a struggle”, allein schon wegen ‘dense, solid’, was hier in beiden Bedeutungen passt.
Sehr viele Studierende sind ziemlich dumm. Sie schaffen es trotzdem durchs Studium, weil ohre Familien die Mittel haben, sie zu fördern ind danach auch in gute Jobs zu vermitteln. Das sind oftmals dann auch Menschen, die meinen die Welt gesehen zu haben, und total weltoffen zu sein. Oftmals ist das dann aber doch nur Ignoranz gegenüber den eigenen Vorurteilen und die Reisen in andere Länder waren eher wie ein Ausflug in den Themenpark, mit ein entsprechend verkürzten Menschenbild.
Das man dann trotzdem lieber Grüne und FDP wählt, hat bei diesen Leuten wenig mit Weltoffenheit und Verständnis zu tun. Es ist eher eine Frage der kulturellen Normen und Identität. Entsprechend ist Grüne Politik heute auch von bürgerlichen Welt- und Wertevorstellungem geprägt, die wenigit den Anfängen der Partri zu tun haben.
Sehr viele Studierende sind ziemlich dumm. Sie schaffen es trotzdem durchs Studium, weil ohre Familien die Mittel haben, sie zu fördern ind danach auch in gute Jobs zu vermitteln. Das sind oftmals dann auch Menschen, die meinen die Welt gesehen zu haben, und total weltoffen zu sein. Oftmals ist das dann aber doch nur Ignoranz gegenüber den eigenen Vorurteilen und die Reisen in andere Länder waren eher wie ein Ausflug in den Themenpark, mit ein entsprechend verkürzten Menschenbild
Viele Worte, kannst auch einfach direkt BWL-Justus sagen :D
Studieren an sich ist aber gleichzeitig auch ein Selbstselektionsschritt, das sollte man nicht außer Acht lassen. Viele eher konservative Menschen die ohne weiteres die Uni packen würden entscheiden sich für eine Ausbildung um schnell auf eigenen Beinen zu stehen. Das Weltbild und der Horizont bleibt da kleiner, eine echte Diversität an Meinungen wirst du aber auch bei Bildungsbürgern eher selten finden.
Offenheit, mentale Flexibilität, fehlendes Schubladendenken, tendenzielle Ablehnung autoritativer Denkweisen, kognitive Leistungsbereitschaft, und so weiter führen meistens gleichzeitig zu höherem Interesse und auch Erfolg bei Bildung als auch einer progressiven politischen Einstellung.
Ich stimme den anderen Kommentatoren generell zu, möchte aber noch herausheben, dass es insbesondere um konservativ vs. progressiv geht.
Progressiv bedeutet, dass sich verhältnismäßig schnell und stark mit neuen Themen und Ideen beschäftigt wird. Das erfordert, dass sich sehr viele Menschen, mit sehr vielen persönlichen Themen und Ideen, aneinander reiben. Das geschieht vermehrt in Städten, aber eben auch insbesondere an Unis. (Wobei man mittlerweile auch über’s Internet eine entsprechende Reibemöglichkeit hat.)
Ich verstehe den kausalen Zusammenhang zwischen Bildungszertifikaten und politischer Orientierung noch nicht ganz.
Ist ein häßliches Thema zum Diskutieren, aber am Ende siehst du das z.B. auch in Deutschland bei den Ergebnissen der Bundestagswahl 2021:
https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2021-09-26-BT-DE/umfrage-werwas.shtml
In den USA und in zig anderen Ländern siehst du ähnliche Wählerverhalten. Etwas zugespitzt kannst du sagen, dass die Rechtspopulisten auf die weniger gebildeten Teile der Bevölkerung zielen.
Die Erklärung dafür ist schwer, aber - Achtung, persönliche Meinung - wenn du an einer Uni bist, dann lernst du halt Leute aus verschiedenen Kulturen kennen, freundest dich an, du lernst, dass bestimmte Probleme wirklich extrem komplex sind und keine einfache Antwort haben, du reist eher ins Ausland, machst da vllt. ein Auslandssemester und du erlebst auch eine Kultur, in der Frauen durchaus gleichberechtigt sind. Da verfangen dann diese rechtsextremen Propaganda-Themen und Pseudo-Lösungen nicht mehr
Jein. Du lernst Bildungsbürger aus anderen Ländern kennen. Aber in sozialer Hinsicht sind Unis schon extrem homogen. Dass dass so oft vergessen wird, ist ein riesiges Problem. Im Vergleich zur sozialen Herkunft sind die effekte von ethnischer Herkunft und Geschlecht ein Witz.
Ich glaube, dass das Verstehen, dass wir in einer komplexen Welt leben, dabei eine erdrückend wichtigere Rolle spielt, als das man an der Uni mal jemanden aus Ägypten kennen gelernt hat.
Ich glaube, das sollte man nicht unterschätzen. “Ausländer” (oft tatsächlich schon in 3. Generation in D) sind in Deutschland halt oft nicht besonders gebildet (liegt zu einem erheblichen Teil am ungerechten Schulsystem) und gerade die Jungs sind dann öfters mal ziemlich anstrengend. Wenn man dann an der Uni zig Leute kennenlernt, die zwar Ausländer sind aber weitgehend dem uni-typischen Habitus entsprechen, kann das ein starker Perspektivwechsel sein.
Naja, um eine solche Aussage treffen zu können, müsste man die Werte erstmal noch um andere Faktoren wie z.B. das Alter bereinigen. Alte Menschen wählen tendenziell konservativer und die Hochschulquote war früher schlicht viel niedriger.
Viele ältere Menschen haben nur einen Volks-/Hauptschulabschluss und dürften damit als “einfach gebildet” gelten.
Oh, oh, oh, da passt dieses Zitat!
“Conservatives are not necessarily stupid, but most stupid people are conservatives… I never meant to say that the Conservatives are generally stupid. I meant to say that stupid people are generally Conservative. I believe that is so obviously and universally admitted a principle that I hardly think any gentleman will deny it. Suppose any party, in addition to whatever share it may possess of the ability of the community, has nearly the whole of its stupidity, that party must, by the law of its constitution, be the stupidest party; and I do not see why honorable gentlemen should see that position as at all offensive to them, for it ensures their being always an extremely powerful party . . . There is so much dense, solid force in sheer stupidity, that any body of able men with that force pressing behind them may ensure victory in many a struggle, and many a victory the Conservative party has gained through that power."
John Stuart Mill ( British philosopher, economist, and liberal member of Parliament for Westminster from 1865 to 68 )
― John Stuart Mill
Für mich war der Höhepunkt “There is so much dense, solid force in sheer stupidity, that any body of able men with that force pressing behind them may ensure victory in many a struggle”, allein schon wegen ‘dense, solid’, was hier in beiden Bedeutungen passt.
Sehr viele Studierende sind ziemlich dumm. Sie schaffen es trotzdem durchs Studium, weil ohre Familien die Mittel haben, sie zu fördern ind danach auch in gute Jobs zu vermitteln. Das sind oftmals dann auch Menschen, die meinen die Welt gesehen zu haben, und total weltoffen zu sein. Oftmals ist das dann aber doch nur Ignoranz gegenüber den eigenen Vorurteilen und die Reisen in andere Länder waren eher wie ein Ausflug in den Themenpark, mit ein entsprechend verkürzten Menschenbild.
Das man dann trotzdem lieber Grüne und FDP wählt, hat bei diesen Leuten wenig mit Weltoffenheit und Verständnis zu tun. Es ist eher eine Frage der kulturellen Normen und Identität. Entsprechend ist Grüne Politik heute auch von bürgerlichen Welt- und Wertevorstellungem geprägt, die wenigit den Anfängen der Partri zu tun haben.
Viele Worte, kannst auch einfach direkt BWL-Justus sagen :D
Studieren an sich ist aber gleichzeitig auch ein Selbstselektionsschritt, das sollte man nicht außer Acht lassen. Viele eher konservative Menschen die ohne weiteres die Uni packen würden entscheiden sich für eine Ausbildung um schnell auf eigenen Beinen zu stehen. Das Weltbild und der Horizont bleibt da kleiner, eine echte Diversität an Meinungen wirst du aber auch bei Bildungsbürgern eher selten finden.
Nicht fundierte nicht wissenschaftliche Meinung:
Offenheit, mentale Flexibilität, fehlendes Schubladendenken, tendenzielle Ablehnung autoritativer Denkweisen, kognitive Leistungsbereitschaft, und so weiter führen meistens gleichzeitig zu höherem Interesse und auch Erfolg bei Bildung als auch einer progressiven politischen Einstellung.
Ich stimme den anderen Kommentatoren generell zu, möchte aber noch herausheben, dass es insbesondere um konservativ vs. progressiv geht.
Progressiv bedeutet, dass sich verhältnismäßig schnell und stark mit neuen Themen und Ideen beschäftigt wird. Das erfordert, dass sich sehr viele Menschen, mit sehr vielen persönlichen Themen und Ideen, aneinander reiben. Das geschieht vermehrt in Städten, aber eben auch insbesondere an Unis. (Wobei man mittlerweile auch über’s Internet eine entsprechende Reibemöglichkeit hat.)
Gibt einen sehr guten Artikel, der das und Infektionskrankheiten und so ein bisschen die ganze Welt veranschaulicht: https://meltingasphalt.com/interactive/going-critical/