• Sibbo
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    8 months ago

    Da die FDP pro-aktienrente ist, wird da schon irgendein Mechanismus vorhanden sein, der Geld von arm nach Reich umverteilt.

    Ich hab bisher auch noch nicht verstanden, was der Unterschied zum Solidaritätsprinzip ist. Bisher zahlt jeder Arbeitnehmer jeden Monat in die Rentenkasse ein, und jeder Rentner bekommt jeden Monat was davon. Teil wird manchmal auch von Steuergeldern aufgestockt? Vermutlich.

    Mit Aktienrente gibt es diese Menge an Aktien, wo Rentner jeden Monat was verkaufen, und Arbeitnehmer jeden Monat was kaufen. Gut, da hat man dann vielleicht einen Puffer, denn falls mehr verkauft wird als gekauft, schrumpft dann halt die Menge der Aktien, aber man muss die Rente nicht aufstocken. Aber der Wert der Aktien ist ja auch nicht stabil.

    Ich Frage mich bisher immer, warum irgendwer mit seiner Rente diese Art von Glücksspiel betreiben wollte. Weil Rente hat man nur eine, wenn man die verliert dann ist die Rentenzeit vermutlich ganz schön unangenehm. Da ist doch sowas wie das Solidaritätsprinzip wesentlich besser, da wir ja sowieso Arbeiter im Land brauchen, die dann auch einzahlen können. Also kann man da mit Einwanderung auch die Geburten aufstocken.

    Am Rande, natürlich sollte man, egal welches Rentensystem man wählt, gerade höhere Renten auch an der Kinderzahl festmachen, um die gutverdienende Kinderlosigkeit nicht ganz so attraktiv zu machen.

    • Mahlzeit@feddit.de
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      8 months ago

      Ja. Was du da beschreibst, ist deutschsprachig als “Mackenroth-Theorem” bekannt. Es gibt tatsächlich keinen Sinn, die Rente auf Kapitaldeckung umzustellen. Das ist allerdings auch nicht direkt der Plan bei diesem Aktienfonds.

      Mehr Kinder helfen langfristig auch nicht, weil die Bevölkerung nicht ewig wachsen kann. Es ist einfach eine Verteilungsfrage.

      • Sibbo
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        8 months ago

        Interessant, danke für das Schlüsselwort! Mit mehr Kinder meine ich grob 2 pro Frau, damit die Bevölkerung stabil bleibt. Und dann muss man halt bei hohen Renten kürzen, wenn man nicht die Jugend dafür bestrafen möchte, dass ihre Eltern zu wenig Kinder gemacht haben. Und eventuell bei kinderlosen Rentnern, da Kinder ja rein wirtschaftlich erstmal ne Belastung sind, die kinderlose Rentner nie hatten.

        • Mahlzeit@feddit.de
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          8 months ago

          Ich habe Zweifel am ökonomischen Teil der Sichtweise. Kind kommt auf die Welt. Kann kein Deutsch. Analphabet. Nach 10 Jahren immer noch ~0 % Erwerbsquote. Stattdessen erstmal 10-20 Jahre Schule/Ausbildung. Ich weiß nicht, was Untersuchungen dazu sagen, aber finanziell sind, aus kollektiver Sicht, Einwanderer wahrscheinlich die bessere Wahl.

          Natürlich kann man argumentieren, dass es so gerechter wäre.

          Beim Thema Generationengerechtigkeit denke ich immer an die Nachkriegszeit. Die Leute, die mitschuldig waren, dass Deutschland kaputt war, haben trotzdem ihre Rente bekommen. Berühmt ist der Fall von General Paulus von der 6ten Armee, dessen Männer fast alle verreckt waren. Sie haben sicher auch mehr bekommen, als die, auf die man hätte hören müssen. Denn denen wurden Karrieren und hohe Gehälter verwehrt.

    • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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      8 months ago

      Aktienrente hat den Vorteil,dass du theorethisch auch eineschrumpfende Gesellschaft versorgen kannst, weil das Geld imAusland erwirtschaftet wird. Das funktioniert in Norwegen seit langem sehr gut. Aber di haben auch Ölgeld für ein paar Millionen Menschen überJahrzehnte eingetauscht.

      Ob das Konzept in Deutschland was bringt hängt davon ab, wie es umgesetzt wird u.v.a. ob es nach rationalen oder ähhm politischen Aspekten investiert wird.

      • Mahlzeit@feddit.de
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        8 months ago

        Leider werden hier ein paar Sachen durcheinander geworfen.

        Beim norwegischen Ölfonds geht es um die Verhinderung der “Holländischen Krankheit”. Ohne den Ölfonds wäre der Rest der norwegischen Wirtschaft abgestorben. Ohne Öl/Rohstoffe wäre das einfach “Wechselkursmanipulation”, wie sie lange der VR China vorgeworfen wurde. Ich weiß, dass das oft als Vorbild für Deutschland behauptet wird, aber das zeigt nur ein Problem mit dem wirtschaftlichen Bildungsniveau in Deutschland.

        Mit einem Auslandsvermögen kann man natürlich ein Defizit finanzieren. Wenn man mehr importiert als man exportiert, dann kann man im Land mehr konsumieren als hergestellt wird. So ein Importüberschuss muss natürlich auf lange Sicht irgendwann, irgendwie ausgeglichen werden. ZB indem man vorher ein Auslandsvermögen aufbaut, indem man mehr exportiert als importiert.

        Es ist sicherlich bekannt, dass Deutschland eine “Exportnation” ist und langjähriger “Exportweltmeister”. Diesem Exportüberschuss steht natürlich immer ein entsprechender Kapitalexport gegenüber. Deutschland besitzt also kollektiv ein riesiges Auslandsvermögen. Es ist völlig unsinnig, hier staatlichen Handlungsbedarf zur Erhöhung der Exporte zu behaupten.

        Es ist allerdings auch nicht klar, ob die Aktienrente so etwas bewirken würde. Das würde auch deutlich Ärger mit den Handelspartnern geben. Siehe VR China.

        • Sibbo
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          8 months ago

          Nen Auslandsvermögen ist halt fürs Ausland auch immer ein Druckmittel. Auch im “guten” Ausland. Wenn dann plötzlich die ausländischen Firmen an das schlechte Ausland, wie z.B. China verkauft werden, dann muss der deutsche Rentenfond sofort mit verkaufen reagieren. Sonst ist er plötzlich von einer Imperialistische Diktatur abhängig. Schnelles verkaufen ist aber denke ich wahrscheinlich auch mit Verlusten behaftet.

          Also nicht das ich wüsste, wie China deutschen Rentnern genau schaden könnte, wenn China eine Firma besitzt, an der der deutsche Rentenfond nennenswerte Anteile hat. Aber irgendwas geht da bestimmt.