Nach dem Vorbild der USA gibt es bald hierzulande einen Tag für ehemalige Bundeswehrkräfte. Im Bundestag geht es nur noch um letzte Details, ein mögliches Datum gibt es auch schon.
Nach dem Vorbild der USA gibt es bald hierzulande einen Tag für ehemalige Bundeswehrkräfte. Im Bundestag geht es nur noch um letzte Details, ein mögliches Datum gibt es auch schon.
Was ist denn hier los? Warum all der Hass auf die Bundeswehr? Mir wäre natürlich eine Welt lieber in der wir kein Militär bräuchten aber in so einer Welt leben wir nun mal einfach nicht.
Diese Männer und Frauen stellen sich in den Dienst der Bundesrepublik Deutschland vereidigt auf Recht und Freiheit und mit demokratischen Mandat. Wer es nicht hinbekommt weiter zu denken als “Soldat=2WK=Nazis!!!11elf!!!” der muss sich mal Gedanken machen ob er nicht doch mit den Leuten die Ausländer mit Verbrechern gleichsetzen zu viel gemein hat. Beides sind absolut dumme Kurz- und Fehlschlüsse.
Man hat überall schlechte Menschen. In JEDER Gruppe. Daher Danke wem Dank gebürt und Strafe wem Strafe gebürt.
Wir haben einen haufen Berufsgruppen die wichtig sind, aber wir haben keinen Veteranen Tag für die Leute die völlig überarbeitet und unterbezahlt alte Menschen beschäftigen, wir haben keinen Veteranen Tag für Lehrer welche die nächste Generation vorbereiten, wir haben keinen Veteranen Tag für Müllarbeiter, keinen Veteranentag für die Rettungssanitäter, oder für Wissenschaftler.
Hier werden spezifisch die Menschen an der Waffe mehr geehrt als andere wichtige Jobs der Republik. Und die Frage ist warum?
Warum haben wir keine Fackelmärsche und Paraden für die Wissenschaft oder für Ingeneure? Wo denkst du wird es hingehen wenn wir die Faust Deutschlands über die Wissenschaft hochheben?
Wir hatten doch Balkonapplaus für die Beschäftigten im Gesundheitswesen, das muss reichen.
Der Job des Soldaten ist es, sein Leben zu riskieren und uu opfern für die Öffentlichkeit. Deswegen soll es für sie einen Gedenktag geben, nicht weil sie besonders hart arbeiten.
Der einzige Job, der da irgendwie vergleichbar ist, ist der des Atemschutz in der Feuerwehr.
Und ja, auch für diese sollten wir einen Tag haben.
Erstmal wer redet von Fackelmärschen?
Zweitens haben wir Tage für diese Leute! (außer vielleicht für die Entsorgungstechniker das müssen wir mal nachlegen)
Drittens was ist das für ein Argument? “Ich hab das jetzt nicht deshalb darf das auch kein anderer haben!” oder was? Warum sieht man das nicht als Fortschirtt? Endlich wird auf eine dieser vernächlässigte Gruppen geschaut! Es nimmt doch niemand den anderen was weg. Wir können allen helfen aber man muss doch nicht anfangen zu neiden.
Ich bin im ländlichen Ostdeutschland aufgewachsen, ich habe eine gewisse Idee wie so ein Veteranentag aussehen wird.
Mensch, meine Augen werden auch immer schlechter. Sei doch so lieb und zeig mir auf der Seite der staatlichen Gedenktage wo wir staatliche Gedenktage für “diese Leute” haben: https://www.protokoll-inland.de/Webs/PI/DE/nationale-gedenk-feiertage/nationale-gedenk-und-feiertage-node.html
Es geht darum worauf Deutschland den Fokus setzt. Diese politische Entscheidung zeigt eine gewisse Prägung des Landes. Und in Zeiten des wachsenden Rechtsextremismus auf die Militärpauke zu hauen ist ein für mich ungutes Signal.
Das ist dann deine Idee von einen Veteranentag, färb damit bitte nicht auf mich und andere ab.
Tag der Pflegenden
Tag der Lehrer
Tag der Wissenschaftler
Sogar alles internationale Feiertage!
Da sich diese Soldaten aber explizit auf geheiß Deutschlands und seiner demokratisch gewählten Vertreter (und damit in gewisser Weise sogar auf wunsch des Volkes) in gefahr für Leib und Leben begeben sollten diese Leute auch geehrt werden. Lasst uns doch einfach einen Tag schaffen an dem wir als Gemeinschaft mal alle darauf schauen wie wir unseren Mitbürgern in Uniform helfen können!
aber keine gesetzlichen Feiertage in der Bundesrepublik Deutschland.
Oder aber um deutsche Wirtschaftsinteressen am Hindukusch zu verteidigen.
Zur Gefahr für Leib und Leben: Seit 1993 sind gut 100 Soldat:innen bei Auslandseinsätzen gestorben - die allermeisten bei Unfällen. Da hat doch jeder Dachdecker oder Forstarbeiter ein höheres Berufsrisiko.
doch, den Tag der Arbeit, am 1. Mai, der ist genau der Tag, um den es dir geht.
Soldat sein ist auch eine Arbeit. Die fallen da mit drunter und brauchen keinen eigenen Tag.
Ich muss widersprechen. Soldat sein ist kein produktiver Job. Er schadet eher der Gesellschaft, weil wichtige Ressourcen vergeudet werden. Ohne Soldaten wären wir besser dran. Wenn ich alleine an die 100 Mrd. denke - da könnte man richtig schöne Sachen mit machen. 50 Jahre 49€-Ticket z.B.
Arbeit muss nicht zwangsläufig produktiv sein
Guck mal nach wie Marx Arbeit definiert.
Mir ist egal, wie Marx Arbeit definiert. Die offizielle Definition ist:
Zeig mir die Din-Norm, ansonsten ist hier nix offiziell.
Ja, aber die Bundeswehr kriegt es seit Jahrzehnten nicht geschissen, den braunen Sumpf in ihrer Mitte auszutrocknen. Das ist mehr als bedenklich für eine Instituion, deren Sinn doch die Verteidigung dieses Staates und seiner Grundwerte ist. Außerdem ist es eine Beleidigung für die wahrscheinlich trotzdem nicht wenigen anständigen Menschen in der Bundeswehr. Hier versagt die Institution. Dass die Institution, die hier so sträflich und systematisch versagt, eine notwendige Institution ist, macht das Versagen nur noch verwerflicher.
Genau diese Argumentation würde ja einem pauschalen Veteranenfeiertag widersprechen. Wenn sich jemand verdient gemacht hat, gerne auch persönlich öffentlich ehren, von mir aus mit Orden, Bild in der Zeitung und Sonntagsreden von Politikern. Es soll ja Leute geben, die auf sowas stehen. Aber ein pauschaler Feiertag, der alle ehrt, würde ja auch die zu Unrecht ehren, denen eigentlich Strafe gebührt, und damit auch den Dank für die, denen Dank gebührt, entwerten.
Leider hat eine Organisation wie die Bundeswehr schon alleine durch ihre Natur eine verstärkte Anziehungskraft auf Leute, deren Gesinnung nicht unbedingt mit den Grundwerten vereinbar ist, zu deren Verteidigung sie existiert. Durch einen Veteranenfeiertag würde man diese Anziehungskraft noch verstärken.
Ich finde wir sollten unseren Soldaten danken und die anderen aus der BW ausstoßen.
Ich finde, wir sollten einfach Weltfrieden haben.
Jetzt kommt ein Hot Take von mir: Ich gucke mir diesen Faden an und bin auf den ersten Blick nicht begeistert von der Feindseligkeit die augenscheinlich an den Tag gelegt wird.
Bei näherer Betrachtung feiere ich aber folgendes: Es existiert durchaus ein Bewusstsein für den Bedarf an Soldaten. Die meisten würdigen den Dienst auf ihre eigene Art und Weise. Gleichzeitig besteht Angst vor blindem Nationalstolz und Militarismus. Es liegt doch in der Natur der Thematik das die Gefühle gemischt sind. Ich selbst weiß nicht wie ich zu diesem Feiertag stehe und es ist auch schwer zu beurteilen ob das irgendetwas ändert.
Die Bundeswehr ist (mMn leider) wichtig, auch wenn ich mir eine Welt wünsche in der kein Mensch jemals zu einer Waffe greift. Es ist mir dennoch wichtig das genau diese zwiegespaltene Stellung, wie wir sie hier im Faden haben, in diesem Land haben erhalten bleibt. Denn blinder Nationalismus oder Militarismus kann mir gestohlen bleiben. Danke an die Bundeswehrler das sie dieses Klima aushalten.
Was bislang in dieser Diskussion und auch in der generellen Diskussion vollständig ausgeblendet wird ist, dass die Bundeswehr und ihre Soldat:Innen mal als Bürger:Innen in Uniform konzipiert war. Diese Stellung ist ohnehin schon durch die Abschaffung der Wehrpflicht verwischt worden. Das kostenlose Fahren von uniformierten Soldat:Innen sollte das schon verbessern. Letztendlich müssen wir aber ernsthafter darüber nachdenken, wie wir vermeiden, dass die Bundeswehr zu einer Parallelwelt wird, einer die von außen regelmäßig in Politik, Medien und Gesellschaft verspottet oder defamiert wird. Das führt doch nur weiter dazu, dass Angehörige der Bundeswehr sich nur noch vom rechten politischen Rand verstanden fühlen.
Überhaupt erinnert mich die Diskussion an ein Dossier in der SZ von vor ein paar Jahren, als ich selber noch bei der Marine freiwillig diente. Darin ging es um die Verwunderung des Autors über die Entrüstung Linksdenkender über die rechten Strukturen in der Bundeswehr. Linksdenkende, die allesamt nicht gedient haben. Die Bundeswehr und auch die Polizei oder andere Institutionen wirst du nicht von außen, sondern von Innen ändern. Daher mein Appell, denkt ernsthaft darüber nach, nicht vielleicht doch Soldat:In zu werden, um den Laden von Innen umzukrempeln und als gute beispielhafte (Unter-) Offiziere zu führen.
Und dennoch bin ich mir nicht sicher, ob ein Veteranentag die beste Idee ist. Die Soldat:Innen mehr in die Gesellschaft zu holen ist gut, aber das kann man auch am Tag der Einigung oder am Volkstrauertag (Ex Heldengedenktag) machen.
Mal so als Linker: Ich bin ja nicht nur gegen die Bundeswehr, weil da Rechte sind, sondern weil ich grundsätzlich nichts mit Militär und Krieg und so zu tun haben will. Jetzt Mal unabhängig davon ob man diese Haltung sinnvoll findet: Leuten, die eine Institution fundamental ablehnen, zu sagen, dass sie doch mitmachen und den Laden von innen reformieren sollen, zeigt doch nur, dass der Autor deren Position nicht verstanden hat.
Ich würde mich ja selber den Linken zuordnen und auch gerade deswegen war ich Soldat. So sehr ich mir wünschen würde, dass Militär obsolet ist, entspricht mein Wunsch leider, mit ernüchternder Ausdrücklichkeit seit Februar 2022, nicht der Realität. Insofern möchte, wenn Militär schon sein muss, wenigstens eines das die FDGO mit voller Inbrunst vertritt und verteidigt. Entsprechend eben auch mein Appell, der nicht einem Aufruf zum Dienen gegen den Willen des Einzelnen zu verstehen ist.
OK. Wo ist dann der Tag welche die Pfleger*innen im Gesundheitswesen würdigt? Oder die Feuerwehrleute? Das wären meiner Meinung nach Gruppen welche lange vor dem Militär gewürdigt werden sollten.
So ein Tag wird halt von den Nazis wieder nur für Aufmärsche genutzt werden. Und solange es noch Überlebende Veteranen aus dem 2. Weltkrieg gibt ist das auch schwierig.
Klar das ist wahr aber dann schließen wir diese Gruppen halt aus. Wir können uns doch von den Rechten nicht alles kaputt machen lassen. Wenn die das mal spitz bekommen tauchen die bei jeder Demo auf und dann geht keiner mehr demonstrieren? Differenzieren! Ich hasse die AFD aber die Antifa mag ich auch nicht. Man kann beides machen :)
Angenommen der Tag wird mit Paraden, Demozügen oder öffentlichen Kundgebungen gefeiert: Ich verstehe nicht ganz, wer da teilnehmen soll, wenn es nicht die Faschos sind.
Antideutsche werden nicht hingehen, Pazifisten werden größtenteils nicht hingehen, Linksradikale werden nicht hingehen, Antimilitaristen werden nicht hingehen, Rechtsextreme sind ausgeschlossen. Damit fallen bestimmt so 35% der Bevölkerung raus.
Die meisten bürgerlichen und gemäßigten werden den Tag doch auch eher nutzen, um sich zuhause zu entspannen. Die kriegt man ja nichtmal nach einem Terroranschlag für irgendwas auf die Straße.
Und einen Volksfest Charakter kann der Tag nur Entwickeln, wenn es Aussteller gibt, die da mitmachen und ich weiß nicht wer das in DE sein soll. Bundeswehr und Polizei? Rheinmetall? Welches Unternehmen, dass kein Rüstungsunternehmen ist, oder welcher Verein geht das Risiko ein in einem Land, wie DE, mit Militär assoziiert zu werden?
Danke, ich war ähnlich erschrocken ob dem Ton hier. Eine Differenzierung ist schon wichtig.
Und Whataboutism (andere Berufe kriegen keine Ehrung) ist nur eine Nebelkerze.