Eine Schweineniere, die in einen menschlichen Organismus übertragen wurde, hat dort zwei Monate lang ihre vorgesehene Aufgabe erfüllt. Die Transplantation von Tierorganen rückt damit näher an die klinische Anwendung.
Eine Schweineniere, die in einen menschlichen Organismus übertragen wurde, hat dort zwei Monate lang ihre vorgesehene Aufgabe erfüllt. Die Transplantation von Tierorganen rückt damit näher an die klinische Anwendung.
Da hier auch einige Veganer unterwegs sind würde mich doch interessieren was ihr davon haltet?
Letztendlich ist das überraschend nah am einsame Insel und man muss das Schwein töten, um zu überleben-Szenario.
Ich finde die Definition der Vegan Society sinnvoll (Hervorhebung meinerseits):
Wenn das für mich die einzige Alternative zu Tod/Dialyse/Lebendspende wäre, würde ichs wohl machen.
Wenns um einen Persönlich geht kann ich dich schon verstehen.
Aber angenommen das wird der große Durchbruch und wir brauchen jährlich Millionen Schweine um Organe zu züchten damit wir Menschen länger leben. Wäre doch ethisch das selbe wie Fleisch zu essen oder?
Finde ich überhaupt nicht, man muss Optionen ja immer gegen Alternativen abwägen. “Menschenleben retten” ist für mich ein deutlich besserer Grund als “lecker”.
Die Dimensionen sind auch völlig andere: In Deutschland wurden letztes Jahr knapp 2.500 Patient:innen für eine Nierentransplantation angemeldet.[Eins] Die Zahl könnte (und würde vermutlich) steigen, wenn mehr Organe verfügbar wären, aber das ist nicht nach oben offen. Es werden aber 47.000.000 Schweine zum Essen geschlachtet, das sind 130.000 am Tag.[Zwei] Selbst wenn wir die Zahl der Nierentransplantationen vervierfachen liegen die Zahlen um Welten auseinander.
Ich finde deine Argumentation gut und schlüssig. Bei den Zahlen glaube ich aber, dass wir mehr Schweine benötigen werden, weil die Kompatibilität zwischen Spender und Empfänger wahrscheinlich äunlich selten wie bei Menschen ist.
Das ist dann wieder die Frage, wie eine kapitalistische Wirtschaft damit umgeht. Vermutlich würden die Tiere die zu alt werden, ohne das es für eine Spende gepasst hat, dann ebenfalls getötet. Immerhin müssten die Tiere für Spenderorgane tatsächlich unter guten Bedingungen gehalten werden, damit die Organe nicht schon geschädigt sind, bevor sie eingepflanzt werden.
Ich denke man wird niemals Organe in einer Größenordnung benötigen, wie momentan Tiere zum Verzehr gezüchtet werden.
Eine Organtransplantation ist ja grundsätzlich immer eine riskante und aufwendige Angelegenheit mit extremen Nebenwirkungen.
Selbst wenn dann potentiell unendlich viele Organe zur Verfügung stehen würden, würde die Nachfrage vermutlich nicht explodieren bis es medizinische Durchbrüche gibt, die die oben genannten Umstände ändern.
Genauso, wie jetzt daran gearbeitet wird, Fleisch/Tierzellen im Bioreaktor und ohne das Tier an sich herzustellen, wird es früher oder später das Organ auch ohne Tierkörper außenrum geben, denke ich. Und bei so etwas teurem wie menschlichen Organen, ergibt das wahrscheinlich auch finanziell Sinn, einen solchen Prozess zu entwickeln. Das ist zwar erst einmal teuer, aber ich denke, es hat das Potenzial sauberer und langfristig günstiger zu sein als der Prozess mit Tier zwischendrin.
(Ist nur eine Meinung, gestützt durch absolut keine Recherche.)
Was @toastus auch schon ansprach: Millionen vs. Milliarden Schweine jedes Jahr sind ein massiver Unterschied. Zumal man die Schweine zwangsläufig anders (und hoffentlich besser) halten muss, wenn am Ende ein brauchbares Organ rauskommen soll.
Bin zwar “nur” Vegetarier, aber schon mich stößt allein der Gedanke ein tierisches Organ in meinem Körper zu haben ab und da habe ich noch nicht mal darüber nachgedacht, was das Tier wohl gefühlt hat, als es mit seiner Unterschrift die Zustimmung zur Organspende gegeben hat.
Aber würdest du wirklich lieber sterben? Ich wäre vermutlich egoistisch genug, über meine ethischen Bedenken hinwegzusehen.
Ethische Bedenken habe ich bewusst hinten angestellt. Ich habe Zweifel daran, dass mein Körper ein Organ annehmen kann, das von meiner Gefühlswelt abgelehnt wird. Das ist das eigentliche Problem. Die Gefühle setzen nämlich vor jeder ethischen Überlegung ein.
Edit: Wildeste Downvotes, die ich jemals gesehen habe. Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wie kann man jemandes Gefühlen widersrpechen? Vorallem wenn er sie sachlich und distanziert offenlegt und einordnet?
Die Gefühle sind aber auch jetzt das Produkt einer abstrakten Überlegung in einer Gesellschaft, wo das noch nicht normalisiert ist, und du dich nicht ernsthaft mit deinem Tod beschäftigen musst.
Wenn es in 20 Jahren normal ist, oder deine Gefühlswelt von “scheiße, der Arzt gibt mir nur noch ein halbes Jahr” rominiert wird, dann siehst du das vielleicht auch ganz anders.
Du, ich habe mich vor Fleisch geekelt, bevor es Veganer-Witze gab. Der Ekel kommt bei mir von innen und hat nichts mit Überlegungen, Prägungen oder Einflüssen von außen zu tun. Ich verstehe deinen Punkt, dass viele Gefühle durch gesellschaftliche Prägung überhaupt erst entstehen, aber mein Ekel reicht wirklich soweit zurück, wie ich denken kann.
Großartig!!! Ich bin gesundheitsbedingt Veganer und genau dabei kann mir so etwas in Zukunft helfen. Das Schwein würde ich für immer in mein Herz schließen <3 und das Fleisch kann für die Familie auf den Grill :D EunieIsTheBus@feddit.de darf nur nicht mit ihnen sprechen ;)