Ukrainische Militärdienstpflichtige, die derzeit in der EU leben, sind in heller Aufregung. Präsident Selenski hat angekündigt, Auslieferungsanträge zu stellen, um all diejenigen zu rekrutieren, die geflüchtet sind. Sie alle erhalten derzeit einen befristeten humanitären Aufenthaltsstatus nach der sogenannten Massenzustromrichtlinie der EU.

  • DeltaSix@feddit.de
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    1 year ago

    Schade für die Downvotes bei dir. Ich schließe mich aber an.

    Ich finde es schon etwas doppelmoralisch bzw. Weltfremd die Vorzüge eines Landes genießen zu wollen aber diese zu verteidigen rigoros ablehnen.

    Natürlich soll nicht jeder losziehen und töten, es gibt ja auch andere Tätigkeiten die eine Verteidigung unterstützen.

    Aber ich habe mittlerweile den Eindruck das wir in der Generation “Das steht mir zu… ich habe Rechte” leben und viele die dafür notwendigen Pflichten ignorieren wollen.

    Wer soll euch verteidigen wenn das Land massiv angegriffen wird? Gebt ihr lieber das Land auf in dem ihr mehr Freiheit geniesst und damit auch die Freiheit?

    P.S.: ich damals meinen Pflichtdienst als Zivi absolviert und würde im schlimmsten Fall das Land und mein Umfeld verteidigen wollen vor einem Angreifer der unsere Werte mit Füssen treten möchte.

    • ach@feddit.de
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      1 year ago

      Heruntergewählt wird, weil dort de facto ja eben kein Ersatzdienst als Alternative existiert.

      Bei einem Verteidigungsfall ist das eigene Land ja nicht immer ein einfaches Opfer. Dann gibt es auch die diskriminierte Gruppen, die nun plötzlich für den Täter bzw. das System ihr Leben riskieren sollen, mit hoher Wahrscheinlichkeit unter diskriminierenden oder gar unterdrückenden Umständen. An die Front werden außerdem meist nicht diejenigen geschickt, die am meisten von den Vorzügen eines Landes genossen haben, wie du es beschreibst, sondern ganz im Gegenteil diejenigen, die solche Chancen nie erhalten haben. Letztlich kosten Nichtfreiwillige oftmals auch mehr Zeit und Energie als sie dem Militär nützen.

      Gründe für eine Totalverweigerung gibt es also schon. Eine Pflicht ist dennoch bisher unumgänglich, gerade wenn man unsere Schwäche zur Propaganda und Korruption in Betracht zieht.

      • mackpack@feddit.de
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        1 year ago

        Ersatzdienst ist aber auch irgendwie “Schönwettergesetzgebung”, oder? Ich glaube nicht, dass sich beispielsweise Deutschland daran halten würde, käme es zum Verteidigungsfall und ginge es um die kontinuierte Existenz des Staats?

      • DeltaSix@feddit.de
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        1 year ago

        Okay, das leuchtet ein. Jedoch muss hinterfragt werden wie sinnvoll oder überhaupt möglich ein Ersatzdienst im tatsächlichen Kriegsfall ist, denn dieser bindet ja Personal, welches ggf. zum Kämpfen benötigt werden könnte.

        Ich empfinde es als sehr kritisch wenn die Geflüchteten sich willentlich einem Dienst für ihr Land entziehen wollten, dann aber nach dem Krieg wieder zurück wollen in “ihr Land” um dort zu leben mit allen Rechten und Lebenslage wie vorher, aber es eben nicht verteidigen wollen (ggf. Der Verteidigung zuarbeiten durch Logistik/Medizin etc).

        Aber ich sehe auch ein das es hier verschiedene Ansichten gibt, die nicht die Bereiche Rechte und Pflichten balancieren wollen. Aber das hab ich oben schon erwähnt.

    • A2PKXG@feddit.de
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      1 year ago

      Bei Begriffen wie Grundrecht und Menschenrecht geht für viele verloren, dass es (erstrebenswerte) Privilegien sind, die weder natürlich noch selbstverständlich sind.