• sichtbar@feddit.de
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    11 months ago

    Paradebeispiel von Framing bei der tagesschau: im Vergleich zur Bundestagswahl liegen die Grünen recht gleich oder haben je nach Institut sogar bis 1,8% zugelegt. Was ich persönlich nun nicht unbedingt als Umfragetief interpretieren würde… (https://www.wahlrecht.de/umfragen/)

    Wohingegen SPD und FDP massiv verloren haben. Und ich mich frage, wieso es für die FDP (die gerade einmal auf die Hälfte des Ergebnisses der Bundestagswahl kommt!) keinen derartig formulierten Artikel gibt!?

      • Xenon@lemmy.world
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        11 months ago

        Für die aktuelle Kunjuktur ist allgemein die Fiskalpolitik viel relevanter als das Wirtschaftsministerium und unser Finanzminister will einen harten Sparkurs in der Rezession. Habeck kann höchstens langfristig Weichen stellen und auch hier stellt sich Lindner gegen viele seiner Ideen wie beim Industriestrompreis oder Investitionen in strategische Autonomie.

    • DrGunjah@lemmy.world
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      11 months ago

      Ist halt ein Artikel über die Grünen, der an sich ein gutes Thema anspricht. Selbst mir, der grün gewählt hat, kommt immer wieder der Gedanke, ob eine rein grüne Regierung überhaupt sinnvoll wäre, da ihnen andere Themen wie soziale Ungerechtigkeit nich sonderlich wichtig zu sein scheinen. Das kann aber natürlich auch am Framing der Mainstream Medien liegen. Dennoch muss man sich als regierende Partei irgendwie mal Gedanken machen, wie man sein Image verbessert, wenn man jemals ernsthaft was reißen will.

      Wo ich dir auf jeden Fall Recht gebe, wieso gibt es nicht ähnliche Artikel für FDP oder SPD, die ja sogar laut der ARD Statistik viel extremer abgesackt sind. Sind halt wahrscheinlich keine Schlagzeile wert.

      • DerGottesknecht@feddit.de
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        11 months ago

        da ihnen andere Themen wie soziale Ungerechtigkeit nich sonderlich wichtig zu sein scheinen.

        Traurige Lisa Paus Geräusche…

        • DrGunjah@lemmy.world
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          11 months ago

          Ich behaupte ja nicht, dass es so ist, sondern dass der Eindruck entsteht. Ist in meinen Augen einfach schlechtes Marketing und der Otto Normalverbraucher beschäftigt sich nun mal nicht so intensiv damit

    • driest@feddit.de
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      11 months ago

      ich gebe dir Recht das es vermutlich einer der Gründe ist, aber ein weiteres Problem der grünen ist das sie nicht konsistent sind sondern in manchen Bereichen durch irrationale Ängste getrieben sind und gegen die Wissenschaft arbeiten.

      Zum Beispiel:

      • Kernenergie; Es gibt logische Argumente dagegen, zb. das ungelöste Endlagerproblem und die hohen Kosten. Stattdessen wird hier aber mit irrationaler Angst vor Strahlung argumentiert. Bestehende Kraftwerke nach Kriegsbeginn noch 2 Jahre laufen zu lassen haette kein Problem verursacht und der öffentlichen Meinungsmache Wind aus den Segeln genommen. stattdessen macht man sich angreifbar. Man ist auch aus Gründen gegen durchaus vielversprechende Forschung zb. zu Flüssigsalz Thorium Reaktoren oder Kernfusion.
      • Gentechnik; Es gibt gegen den Einsatz von genscheren bei pflanzen keine sinnvollen Argumente, konventionelle Züchtung durch Bestrahlung und Kreuzung macht das gleiche, aber schlechter kontrollierbar. Die Probleme bei Gentechnik liegen eher in Raubtierkapitalismus durch Patente, oder der unkontrollierten Ausbreitung potentiell gefährlicher Veränderungen, nicht dem Konsum gentechnisch veränderter lebensmittel. trotzdem sträubt man sich gegen die EU Gesetzesnovelle für gentechnisch veränderte Lebensmittel die viele Probleme lösen könnte indem man Pflanzen einfacher dem Klimawandel anpassen kann oder vegane Lebensmittel verbessern kann (siehe auch die golden Rice Diskussion bei der Greenpeace und der BUND sich wie Idioten verhalten).

      Ich habe sie letztes Mal gewählt da sie mir als kleinstes uebel erscheinen, aber diese Wissenschaftsfeindlichkeit im Kern der Partei stört mich massiv.

      • Sodis@feddit.de
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        11 months ago

        Wo agieren die Grünen gegen Kernfusion? Der Konsens ist doch nur, dass es für die Dekarbonisierung der Energieerzeugung zu spät kommen würde, was ohne Zweifel richtig ist.

        • driest@feddit.de
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          11 months ago

          ich zitiere mal Anton Hofreiter https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/anton-hofreiter/fragen-antworten/guten-tag-welche-ist-ihre-position-und-die-position-ihrer-politischen-partei-zur-fusionsreaktoren-und

          "Wir Grüne lehnen die Kernfusion als zukünftige Energiequelle ab.

          (…)

          kernfusion produziert ebenfalls radioaktiven Abfall, der über Tausende Jahre möglichst sicher endgelagert werden muss. Sie bedeutet einen Wiedereinstieg in atomare Großtechnologien, erzeugt erneut gesellschaftliche Abhängigkeit von oligopolen Versorgungsstrukturen und bietet das Risiko der Proliferation. Für Länder, die ihre Energieversorgung noch aufbauen, wird die nur in riesigen Zentralanlagen entstehende Energie der Kernfusion finanziell unerschwinglich sein."

          ja, Kernfusion kommt zu spät für die Energiewende das sagt er auch und hat damit Recht. aber das heißt nicht das es keine guten use cases dafür gibt und man das nicht entwickeln sollte. seine weiteren hier zitierten Argumente sind frei erfunden und haben mit Wissenschaft nichts zu tun.

          • Sodis@feddit.de
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            11 months ago

            Ah danke, die Aussage kannte ich nicht. Gerade die weitere Entwicklung kann ja dazu führen, dass neue Use Cases durch zB Verkleinerung erschlossen werden.

      • bmaxv@noc.social
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        11 months ago

        @driest

        Der “Gentechnik ist schon ok, das ist da gleiche wie züchten” narrativ vernachlässigt halt das es auf der einen Seite nur die gibt die direkt daran verdienen wollen: Forschung, Konzerne und Landwirte.

        Und auf der anderen Seite praktisch niemanden.

        Also es gibt da keinen der für Gentechnik aber ohne Interessenkonflikt argumentieren kann.

        • FuzzChef@feddit.de
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          11 months ago

          Praktisch Niemand a.k.a. Menschen die verhungern.

          Ist natürlich jetzt etwas polemisch und Gentechnik löst das Problem der Verteilung natürlich nicht, aber es gibt schon Gründe warum man gentechnisch modifizierte Pflanzen in Betracht ziehen möchte. Ein Beispiel das auch uns betrifft sind genetische Resistenzen die den Verzicht auf Pestizide und übermäßiges Düngen ermöglichen. Angesichtss der Wasserknappheit, auch bei uns, schadet es sicher nicht das vorhandene Wasser nicht auch noch unnötig zu verunreinigen.

          • bmaxv@noc.social
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            11 months ago

            @FuzzChef

            Die Gründe sind bekannt, es ist Gier nach Ruhm und Profit.

            Es gibt keine wirklichen Produktionsprobleme, was du auflistest sind Randfälle.

            Im Zweifelsfall machen wir weniger Viehhaltung oder Hydroponischen Anbau.

            Das lohnt sich nur im Moment nicht.

          • bmaxv@noc.social
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            11 months ago

            @driest

            Was meinst du jetzt. Das Profitinteresse von Konzernen sollte ich nicht beweisen müssen?

            Meine zwei Refernzgeschichten wären die mit den Mücken in Südamerika und der “golden Rice”.

            Das hat beides stattgefunden wegen Profitinteresse. Die Mücken wurden jetzt von Florida gekauft und der Reis wurde durch Laborversuche ausgebremst. Wurde aber auch von einem Konzern angestoßend er damit Kohle machen wollte.

            • driest@feddit.de
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              11 months ago

              Forschung zb. findet in signifikanten maße an öffentlich geförderten Universitäten statt. inwiefern sind dort alle nur auf Profit aus?

              es ist eine wilde Behauptung die quasi nicht belegbar ist, das wollte ich durch meine Frage nach belegen klarstellen.

              davon abgesehen: Profit muss nichts schlechtes sein, und wie jede Technologie kann man Missbrauch durch Gesetze erschweren. sollten wir auch elektrischen Strom verbieten weil Energiekonzerne profitorientiert arbeiten?

              • bmaxv@noc.social
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                11 months ago

                @driest Also die Wimis und Profs werden für ihre Arbeit bezahlt und haben ein direktes Interesse daran das ihre Forschung weiter finanziert wird.

                Wenn die sagen würde “öh ist tatsächlich viel zu gefährlichund wir sollten das nicht tun” sind sie ihren Job praktisch los.

                Also nicht alle, weil alle sagen das nicht auf einmal. Die Nein-sager werden nicht weiter gefördert oder verlängert und die Ja-sager schon.

                Das ist einfach eine Beschreibung unserer Organisation von Forschung. 1/2

                • bmaxv@noc.social
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                  11 months ago

                  @driest beim elektrischen Strom hatten wir unsere Lernphase, das ist aber schon über 100 Jahre her. Seitdem haben wir viele Sicherheitsbestimmungen geschrieben und was Energiekonzerne machen ist so stark überwacht das es praktisch halb staatlich organisiert ist. Also Atomaufsicht, Bundesnetzagentur, Verbraucherschutz, Notversorgung, Normen für elektrische Anlagen, TüV, CE zertifikat…

                  Das kannst du damit wie Gentechnik gemacht wird nicht vergleichen.
                  2/2

                • driest@feddit.de
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                  11 months ago

                  nein, das ist falsch. es gibt die Freiheit der Forschung, und eine Landesstelle ist nicht projektgebunden und kann forschen woran sie will.

        • driest@feddit.de
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          11 months ago

          halte ich für absolut irellevant in der Diskussion weil exakt das schon durch Bestrahlung und Zucht gemacht wird. es geht nicht darum Züchtungen zu erlauben, das wird schon gemacht. es geht darum anstatt mit zufälligen Mutationen gezielt zu arbeiten.

          • FreeLunch@feddit.de
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            11 months ago

            One argument in favor of GMOs is that they are no more “unnatural” than the selective farming our ancestors have been doing for generations. In fact, the ideas developed in this paper show that this is not the case. Selective breeding over human history is a process in which change still happens in a bottom-up way, and can be expected to result in a thin-tailed distribution.

              • FreeLunch@feddit.de
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                11 months ago

                Die Grünen sind aber sicherlich auch gegen diese Art der Züchtung. Wie aus dem Artikel der Zeitung ersichtlich ist diese Art außerdem nicht mehr sehr relevant heutzutage und fällt deshalb vermutlich hinten runter bei den Themen. Wie Taleb diese Art der Züchtung beurteilt weiß ich leider nicht.

                • driest@feddit.de
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                  11 months ago

                  aus dem Artikel: “Das Zeitalter der Strahlenzucht ist also noch nicht vorbei. Lagoda sieht sogar eine Renaissance dieser Methode. Heute findet sie aber überwiegend im Labor statt, wo Saatgut oder Pflanzenteile mit kleineren Bestrahlungsgeräten traktiert werden.”

  • AAA@feddit.de
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    11 months ago

    Ich werde sie nicht nur trotzdem sondern genau deswegen weiter wählen. Die einzige Partei die nicht nur darüber redet was man in Zukunft alles machen könnte, sondern auch jetzt Lösungen auf den Weg bringt - selbst wenn sie sich damit unbeliebt machen.

  • polle@feddit.de
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    11 months ago

    Wie gut das es die klassischen Verbotsparteien gibt und die gegen die Legalisierung von Cannabis sind.

    • Bonifratz@feddit.de
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      11 months ago

      Das ganze Gerede von “Verbotspartei” ist sowieso gequirlter Unsinn, und es frustriert mich immer wieder, dass sogar seriöse Medien wie die Tagesschau den Begriff am Leben halten.

      Alle Parteien (ja, auch die LiBeRaLeN) fordern Verbote, Gebote und Dinge, die dem Einzelnen überlassen sind. Und das ist auch völlig ok, weil eine Gesellschaft alle drei braucht, um zu funktionieren. Ebenso ist es ok, dass die Parteien an unterschiedlichen Stellschrauben drehen wollen und die Grünen eben andere Dinge verbieten, gebieten oder erlauben wollen als z. B. die FDP. Deswegen ist aber keine der beiden mehr “Verbotspartei” als die andere.