Rauchmelder bekommt man für ein paar Euro. Amtlich geeichten Geigerzähler für nen paar hundert. Wenn man allerdings Luftschadstoffe messen möchte, dann gibt’s das ne Menge verschiedener Partikel und Stoffe die relevant sind.

Gibt es fertige Lösungen, die alles relevante messen und dann minütlich oder so den Luftqualitätsindex ausspucken? Idealerweise ähnlich vertrauenswürdig wie die Messstationen, die der Staat aufstellt?

Kann man da Geld sparen, indem man nur die relevantesten Sensoren selber kauft? Was kostet sowas dann?

  • @letmesleep@feddit.de
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    9 months ago

    Kommt drauf an, was du messen willst. Im Luftqualitätsindex sind Ozon, CO, PM2.5, PM10 und SO2.

    Das einfachste ist der 13-Euro-Sensor von Ikea. Damit bekommst du eine ungefähre Idee, wie viel Feinstaub (pm 2.5, glaube ich) in einem Raum ist. Du kannst das Ding auch aufschrauben und auslesen. . Feinstaub messen auch die airgradient-Geräte, die @cwagner verlinkt hat. Mit Arduino/ESP… kannst du auch einen Feinstaubsensor wie den PMS5003 nutzen. Der kostet allein ca. 15 Euro, wenn du ihn in China bestellst (aliexpress.com).

    Mit den Winsen Sensoren (MQ-2, MQ-3…) kannst du für ca. 2 Euro das Stück alle möglichen Gase in der Luft messen. Du brauchst dann aber noch einen Arduino/ESP, Raspberry… zum Auslesen. Hier bräuchtest du einen MQ-7 für CO und einen MQ-135 für Ozon (der ist teurer, gut 10 Euro). Mein (halbwegs) educated Guess ist, dass der Ozon-Sensor brauchbare Werte liefern wird. CO wirst du in Deutschland im Freien aber - zum Glück - zu wenig in haben, als dass der Sensor hilfreiche Werte liefern würde. Soweit ich das verstehe reagiert der auf alle möglichen reduzierenden Stoffe und da fast kein CO in der Luft ist, werden die die Messwerte verfälschen.

    Günstige SO2 und NO2 Sensoren sind mir leider nicht bekannt.

    Drinnen würde ich dir übrigens dazu raten CO2 zu messen. Die Sensoren gibt es - wieder aus China - ab ca. 15 Euro. Ich habe z.B. mit den MH-19 rumgespielt. Die funktionieren, sind aber manchmal etwas zickig (oder ich war zu doof). Mittlerweile scheint es aber auch günstige SCD40 zu geben. Ich glaube die sind besser.

    Alernativ gibt es eben noch Sensoren wie den BME680 (der Chip ist übrigens von Bosch), die @Craftkorb erwähnt hat. Das ist eine günstige Lösung um “volatile organic compounds”, also “irgendwas” zu messen. Da weiß man dann nicht wirklich, was gemessen wurde, aber da die Faustregel “alles was keine Luft ist, ist schlecht für die Lunge” gilt, sind die Werte schon hilfreich.